Mittwoch, 30. Dezember 2020

Winterschule "Mediendemokratie", Folge 2: Die sekundär erfahrene Wirklichkeit und die Macht der Bilder


Im Mittelpunkt dieser Folge der Winterschule "Mediendemokratie" stehen Walter Lippmann (23.9.1889 - 14.12.1974) und sein wichtigstes Buch "Public opinion" ("Die öffentliche Meinung"), das 1922 publiziert und zu einem extrem einflußreichen Klassiker wurde. Lippmann analysiert darin die Bedingungen, wie private politische Meinungen und damit auch die öffentliche Meinung entstehen und wie diese mit medialer Propaganda manipuliert werden können. Er beschreibt, wie Menschen durch imaginative Bilder (heute würde man ggf. eher von Narrativen sprechen) beeinflusst und gesteuert werden können.

Montag, 28. Dezember 2020

Winterschule "Mediendemokratie", Folge 1: Die Wissenschaft der Meinungsmache


Ziel der ersten Folge der Winterschule "Mediendemokratie" ist, die Möglichkeiten, den Umfang und die Gefährlichkeit von politischer Propaganda zu begreifen, ihre historischen Wurzeln und erste Beispiele für Propagandatechniken und die zentrale Rolle der Massenmedien kennenzulernen.

Winterschule "Mediendemokratie"


Schon wieder Lock-down, und die Corona-Sondersendungen hängen einem zum Halse heraus. Selbst die regelmäßigen Aufreger um die Cancel Culture sind irgendwann - naja, regelmäßig. Anstatt jetzt verzweifelt auf den nächsten Aufreger des Tages zu warten, machen wir hier etwas diametral entgegengesetztes: Da wir dank Lock-down mehr Zeit haben, können wir sie nutzen, um gründlicher über wirklich wichtige Themen nachzudenken. Themen, die nicht nächste Woche schon wieder vergessen sind, weil sie von der nächsten Sensation verdrängt wurden.

Samstag, 19. Dezember 2020

Sensibles Canceln und akkreditierte Vulnerabilität


Wenn demnächst politische Jahresrückblicke geschrieben werden, hat Thema Cancel Culture oder allgemeiner Meinungsfreiheit gute Chancen, erwähnt zu werden. Es brodelt schon länger, der offene Brief im Harper's Magazine war ein weltweiter Paukenschlag, das IDW Europe gründete sich, Herr Kubicki schrieb ein Buch über Meinungsunfreiheit und in etlichen Diskussionsrunden unterhielten sich Mitglieder der medialen bzw. politischen Elite, die unter sich ausmachen, was gerade "die öffentliche Meinung" ist, darüber, warum mediale Habenichtse wie ich z.B. den Eindruck haben, keine Stimme zu haben und die eigene Meinung gecancelt zu sehen. So auch vor einigen Tagen auf Phoenix eine Runde von 5 Prominenten.

Samstag, 12. Dezember 2020

Der Fall Keira Bell


In Großbritannien ist vor einigen Tagen ein wegweisendes höchstrichterliches Urteil dazu ergangen, ob Minderjährige faktisch mit einer Eigendiagnose feststellen können, eine Geschlechtsidentitätsstörung ("gender dysphoria") zu haben bzw. transident (transsexuell) zu sein und auf dieser Basis veranlassen können, Pubertätsblocker und später fast automatisch eine geschlechtstransformierende Behandlung zu bekommen. Das Urteil hat diese bisher übliche und immer häufiger werdende Praxis scharf gerügt und unter den Vorbehalt einer richterlichen Erlaubnis gestellt, also mehr oder weniger verboten.

Dieses Urteil ist diametral entgegengesetzt zu Bestrebungen von B90/Grüne und anderen Feministen hierzulande, die sexuelle Identität als Diskriminierungsmerkmal in Art. 3 GG zu ergänzen und schon 14-Jährigen das Recht zu garantieren, ihren Personenstand gemäß ihrer verspürten sexuellen Identität autonom bestimmen zu können. Der Begriff Geschlecht im Grundgesetz bezog sich bisher auf das biologische Geschlecht, er würde faktisch ersetzt werden durch einen Geschlechtsbegriff, der sich auf eine eher unklar definierte sexuelle Identität bezieht.

Freitag, 4. Dezember 2020

Die Angst des Anlegers vor der Quotenfrau


"Die CSU ist kaum wiederzuerkennen", twitterte kürzlich Marc Felix Serrao von der NZZ, nachdem Generalsekretär Markus Blume in einem Interview die Frauenquote in Unternehmensvorständen für "urkonservativ" erklärt hatte. Die CSU entsorgt offensichtlich gerade die letzten Reste von Verfassungstreue, um sich als Partner einer künftigen Koalition mit den Grünen fit zu machen. Jedenfalls muß man wohl davon ausgehen, daß in absehbarer Zeit einige 100 männliche Köpfe in den Vorständen deutscher Unternehmen rollen und durch weibliche ersetzt werden. Die jahrzehntelange Lobbyarbeit des FIDAR e.V,, den dort vereinten Elitefrauen zu angemessenen Arbeitsplätzen zu verhelfen, trägt also endlich Früchte. Grund genug, sich als Anleger zu fragen, was dies wohl für die Börsenkurse bzw. allgemeiner die Performance der betroffenen ideologisch zwangsbekehrten Unternehmen bedeutet. Leider nichts Gutes.