Zu diesen Gefährdungen zählt ein Geflecht von Bewegungen, die unter Namen wie Feminismus, SJW (social justice warriors, also Krieger der sozialen Gerechtigkeit), radikalisierten Zweigen der Umweltschutzbewegung usw. bekannt sind. Diese Bewegungen unterscheiden sich zwar in ihren vordergründigen politischen Zielen, überschneiden sich aber ideologisch, personell und organisatorisch stark. Sie haben die gleichen verfassungs- und demokratiefeindlichen Bestrebungen und können nur als zusammenhängendes Phänomen verstanden werden. Weil der Feminismus die älteste und bekannteste dieser Bewegungen ist, er eine zentrale Rolle spielt und weil die Verfassungsfeindlichkeit hier am besten dokumentiert ist, fassen wir das ganze Geflecht stellvertretend unter der Bezeichnung Feminismus zusammen.
An dieser Stelle kommt typischerweise der Einwand, der Feminismus habe in der Vergangenheit doch viel Gutes bewirkt, und ob man gegen soziale Gerechtigkeit und gegen die Rechte von Frauen sei? Nein, absolut nicht, ganz im Gegenteil. Nur ist dieser Einwand völlig irrelevant und reine Ablenkung. Ein Bankräuber, der früher einmal einen hohen Betrag an das Rote Kreuz gespendet hat, ist trotzdem ein Verbrecher. Eine moralische Instanz kann ihre (heutigen) Verbrechen nicht mit ihren (früheren) Wohltaten verrechnen.
Warum ist Demokratie schwierig? Demokratie wird oft reduziert auf formale Grundlagen wie freie und geheime Wahlen, Meinungs- und Pressefreiheit etc., die teilweise im Grundgesetz benannt werden. Demokratie erfordert aber auch gemeinsame Grundwerte, Kompromißbereitschaft und Respekt vor Andersdenkenden, repressionsfreie Debatten, im Kern zentrale Elemente des Liberalismus. Der Feminismus und seine Begleitbewegungen greifen sowohl die formalen Grundlagen als auch, und das ist viel nachhaltiger, die gemeinsamen Grundwerte an:
- Die Partei B90/Grüne, die faktische parlamentarische Vertretung des Feminismus, praktiziert mittels des Frauenstatuts intern faktisch ein Matriarchat, das Männer zu Bürgern 2. Klasse macht, ihnen ein eigenes Recht zur Teilnahme an politischen Debatten abspricht und alle Macht den Frauen garantiert.
- Die in diesen Kreisen übliche Denunzierung von Männern bzw. Männlichkeit als "toxisch" bedient sich der klassischen Gift-Metapher, die schon Adolf Hitler in "Mein Kampf" zur Dehumanisierung von Juden benutzt hat.
- Die von Feministinnen verlangten Frauenquoten in Parlamenten bzw. deren Begründungen verneinen direkt die repräsentative Demokratie und das passive Wahlrecht und führen faktisch zu einen Ständestaat.
- diese Gefährdungen der Demokratie und ihre Hintergründe sichtbar zu machen und damit
- Ansatzpunkte zu liefern, wie man sich gegen diese Gefährdungen stemmen, zur Demokratie zurückkehren und den Haß und die aufgerissenen Gräben wieder überwinden kann.
Analog zu Müllers Buch werden die Gefährdungen der Demokratie in diesem Blog "nur" anhand eines, allerdings sehr komplexen konkreten Themenbereichs behandelt, den man vage mit Geschlechterdebatte umschreiben kann. In diesem Themenbereich treten nicht nur Fachthemen auf, sondern auch direkte Angriffe auf die Grundlagen der freiheitlichen Demokratie, z.B. das schon erwähnte Matriarchat der Grünen, Sprech- und Denkvorschriften (m.a.W. Angriffe auf die Meinungsfreiheit) u.v.a.m. Daher muß der Frage, was überhaupt Demokratie ist, viel Raum gegeben werden, da ist vieles weniger selbstverständlich, als man gemeinhin meint. Schwerpunkte auf der "Sachebene" bilden Klassiker wie das Gender Pay Gap, Gleichstellung, Begriffskriege, Propganda usw., s. Inhaltsübersicht.
Weiterlesen zur Demokratie und ihren Gefährdungen: