Kenner der Geschlechterdebatte werden vermutlich beim Lesen
des Titels die Stirn runzeln und das starke Gefühl haben,
hier stimmt irgendetwas nicht. Nun ja, dieses Hashtag
existiert noch nicht, es drückt aber aus, was man -
ebenfalls stirnrunzelnd - in führenden feministischen
Outlets lesen kann. Diese beschäftigen sich, getriggert
durch die aktuelle Affäre um Tara Reade, die Joe Biden
sexueller Übergriffe beschuldigt, mit der Frage, ob die
bekannten Hashtags #BelieveAllWomen und #BelieveWomen das
gleiche bedeuten, nämlich daß man allen Frauen
glauben soll. Diese Lesart, die implizit auch der
MeToo-Kampagne zugrunde liegt, wird neuerdings strikt
verneint. Mit anderen Worten gilt die Aussage "glaube allen
Frauen" nicht, also - tertium non datur - gilt ihre
Negation, und die ist "Glaube nicht allen Frauen".
Inhalt
Samstag, 23. Mai 2020
Montag, 18. Mai 2020
Grüne Gleichberechtigung und der Opferstatus von Frauen
Feministische Kreise unternehmen zur Zeit erhebliche
Anstrengungen, den Opferstatus von Frauen zu verstärken,
da dieser durch die Corona-Krise und die so entstandene
Opferstatuskonkurrenz bedroht wird. Die Männerwelten-Aktion
vor einigen Tagen ist ein Beispiel dafür.
Ein weiteres aktuelles Beispiel sind Forderungen der Grünen,
das Kurzarbeitergeld für Frauen zu erhöhen, weil Frauen
durch diese Leistungen besonders "schlechtergestellt" werden
bzw. ihnen eine "Katastrophe" droht. Näheres Hinsehen zeigt,
daß die Katastrophenthese auf völlig hanebüchenen Argumenten
basiert, daß die Grünen dabei mehrere ihnen ansonsten
heilige Prinzipien aufgeben und mit deren Gegenteil
argumentieren und daß es materiell nur darum geht, ihrer
Klientel geldwerte Vorteile zu verschaffen.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt äußert sich zur Sache wie
folgt:
Freitag, 15. Mai 2020
Frauenwelten
Zu den negativsten gesellschaftlichen Entwicklungen der
letzten Jahrzehnte gehört das Entstehen der heutigen
Opferstatusdoktrin bzw. -Kultur. Die Soziologieprofessoren
Bradley Campbell und Jason Manning
haben in ihrem vielzitierten Essay "Microaggression and Moral Cultures" bzw. ihrem
späteren Buch dazu den Übergang von der früheren Ehrenkultur
hin zur Opferstatuskultur (victimhood culture)
beschrieben.
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