Montag, 16. Mai 2016

Süddeutsche Propaganda





Inhaltsübersicht



tl;dr


Die Süddeutsche Zeitung hat kürzlich in der Rubrik "Die Recherche" ein sog. Dossier zum Thema "Wie viel Gleichberechtigung brauchen wir noch?" veröffentlicht. Es besteht aus 25 Einzelartikeln mit insg. 27 verschiedenen Autoren und hat einem Gesamtumfang von ca. 50 DIN-A4-Seiten.

Gleichberechtigung, insb. die umfangreiche rechtliche Diskriminierung von Männern, kommt in dem Dossier allerdings nicht vor, stattdessen ist i.w. eine Zusammenstellung aller gängigen feministischen ideologischen Standpunkte. Neue Argumente sind nicht zu finden. Das Dossier hätte auch als Sonderheft der Emma oder von Missy Magazine erscheinen können. Es enthält zahllose halbrichtige oder ganz falsche feministische Propagandaaussagen. Die wichtigsten Botschaften des Dossiers - für einen uninformierten Leser - kann man wie folgt zusammenfassen:

  • Frauen sind hier und heute immer und überall unterdrückte Opfer.
  • Frauen, vor allem Feministinnen, müssen mehr Macht haben, dann wird die Welt besser und auch die Männer werden glücklicher. Das wird auch von vielen männlichen Allies bestätigt.
  • Nur Feministinnen wissen, wie das Geschlechterverhältnis zu gestalten ist. Die feministischen Vorstellungen sind absolut optimal und daher alternativlos. Es gibt keine ernsthafte Kritik am Feminismus. Wenn doch, dann nur in Form von Sexismus und nur von ewiggestrigen Soziopathen.
  • Es gibt grundsätzlich nur 2 Arten von Männern: folgsame oder zumindest werdende Allies und widerwärtige Pöbler.
Die SZ-Recherche demonstriert vor allem, wo medial sozusagen der Hammer hängt, also über welche erdrückende mediale und publizistische Macht der real existierende Feminismus verfügt: man kann Dutzende von Schreiberinnen mobilisieren, die alleine durch die schiere Masse an immer wieder gleicher Propaganda jede Diskussion ersticken können. Kurz gesagt demonstriert man, daß sich die SZ als feministische Propagandaschleuder versteht, die immer wieder die gleichen einseitigen Argumente reproduziert und gegen die jeder Widerstand zwecklos ist.


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Die feministische Recherche "Wie viel Gleichberechtigung brauchen wir noch?"


Als Maskulist hat man regelmäßig den Eindruck, daß unsere Mainstream-Medien von Ausnahmen abgesehen streng feministisch bzw. antimaskulistisch geprägt sind. Strukturell kann man dies an der Parteizugehörigkeit der Politikjournalisten erkennen, bei denen radikalfeministische Parteien stark überrepräsentiert sind.

Der Vorwurf einer einseitig feministischen Indoktrination der Leserschaft kann allerdings nur anhand der publizierten Texte erhärtet werden. Hierzu müßte man z.B. alle innerhalb eines Kalenderjahres erschienen Artikel zur Geschlechterdebatte analysieren. Wenn man neben den Papierausgaben noch die Web-Ausgaben heranzieht, kommt man bei einer Zeitschrift wie ZEIT, Spiegel oder SZ leicht auf mehrere 100 direkt einschlägige Artikel pro Jahr, pro Zeitschrift. Die alle zu lesen und zu analysieren ist extrem aufwendig.

Die Süddeutsche war indessen vor kurzem so freundlich, eine eindrückliche und umfassende Dokumentation ihrer extremen ideologischen Einseitigkeit zu liefern, und zwar in Form einer Serie von nicht weniger 25 Artikeln - auch als "Dossier" bezeichnet - mit jeweils ca. 2 - 3 DIN-A4-Seiten Nettoinhalt. Die Artikel erschienen im Zeitraum 25.04.2016 bis 01.05.2016:

  1. 25.04.2016 Hannah Beitzer: Zu dick, zu dünn, zu nackt, zu angezogen
  2. 25.04.2016 Sebastian Gierke, Antonie Rietzschel, Katharina Brunner: Geld, Oscars, Rock 'n' Roll - so ungleich sind Männer und Frauen
  3. 25.04.2016 Karin Janker: Männer müssen Feministen werden
  4. 25.04.2016 NN (SZ): "Wir kriegen noch 'ne Flasche Wein, leg deine Handynummer dazu"
  5. 26.04.2016 Christian Endt: Warum Männer früher sterben
  6. 26.04.2016 Benedikt Peters: Wir Männer, die Feministen
  7. 26.04.2016 Pia Ratzesberger: Diese Frauen waren die Ersten
  8. 26.04.2016 Barbara Vorsamer: Feministinnen, die Sie kennen sollten
  9. 27.04.2016 Elisa Britzelmeier: Die 7 wichtigsten Fakten zu sexueller Gewalt
  10. 27.04.2016 Simon Hurtz: Pöbeln für die Männlichkeit
  11. 27.04.2016 Karin Janker, Tanja Mokosch: "Ich will kein Feierabend-Papa sein"
  12. 28.04.2016 Matthias Huber: Dafür gibt es den Girls' Day und Boys' Day 2016
  13. 28.04.2016 Oliver Klasen: Frauen, redet mit uns! Streitet mit uns!
  14. 28.04.2016 Sarah Schmidt: Männerjobs, Frauenjobs - was die Lohnlücke aufreißt
  15. 28.04.2016 Sarah Schmidt: Das Gender-Pay-Gap-Experiment
  16. 28.04.2016 Vera Schroeder: "Frauen sind im Sport weniger ehrgeizig"
  17. 29.04.2016 Luise Checchin: Frauen im deutschen Film - nur Männer im Kopf
  18. 29.04.2016 Pia Ratzesberger: Nur Männer bestimmen, was Wirtschaft ist
  19. 29.04.2016 Violetta Simon: Emanzipation zerstört die Erotik
  20. 29.04.2016 Sara Weber: Weg mit dem Krönchen
  21. 30.04.2016 Charlotte Haunhorst, Barbara Vorsamer: Von A wie Aufschrei bis Z wie Zorn
  22. 30.04.2016 NN (SZ): Damit spielen doch nur Mädchen
  23. 01.05.2016 Barbara Galaktionow: Männer, ihr seid dran!
  24. 01.05.2016 Ulrike Heidenreich: Familienpolitik - Kostet viel, bringt wenig
  25. 01.05.2016 Elisabeth Gamperl: Frau zu sein ist teuer
Die Artikel haben 27 verschiedene AutorInnen, darunter sogar 4 Männer.

Anlaß war der Wunsch der Leser, der SZ-Leser als solcher dürstet nämlich stets nach neuen Erkenntnissen über den heroischen Kampf der Frauen gegen ihre Unterjochung. Genauer gesagt hatte die SZ in ihrer Rubrik "Die Recherche" die Leser Anfang 2016 nach einen Wunschthema befragt, eines von drei vorgegebenen Themen lautete "Wie viel Gleichberechtigung brauchen wir noch?".



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Wie viel Süddeutsche Propaganda brauchen wir noch?


Welche Antworten hat die Recherche wohl auf die Frage "Wie viel Gleichberechtigung brauchen wir noch?" gefunden?

Nun ist Gleichberechtigung bekanntlich ein juristisches Thema, das sich direkt auf Grundgesetz, Artikel 3 bezieht und das als rechtliche Gleichbehandlung beschrieben werden kann. In den Artikeln des Dossiers spielt Gleichberechtigung aber praktisch keine Rolle. So bleibt leider abgesehen von wenigen Randnotizen unerwähnt, daß eine Unzahl an Gesetzen Männer diskriminiert - genau hier bräuchte man mehr Gleichberechtigung - und daß Kritiker "den Feminismus", weil er die Antriebskraft hinter diesen und kommenden ähnlichen Gesetzen ist, als die gefährlichste existierende verfassungsfeindliche Organisation ansehen.

Wirklich schade, daß die Autorinnen die Gelegenheit so gründlich verpaßt haben, etwas zum Thema Gleichberechtigung zu schreiben. Sehr viel deutet darauf hin, daß sie den Begriff Gleichberechtigung gar nicht verstanden und mit Gleichstellung verwechselt haben. Die Frage "Wie viel Gleichberechtigung brauchen wir noch?" wird also eigentlich nicht behandelt und beantwortet. Eine inhaltlich besser passende Überschrift für das Dossier wäre stattdessen:

"Feminismus ist alternativlos, wir brauchen unbedingt mehr davon"
Der tatsächliche Inhalt des Dossiers ist eine Sammlung aller wichtigen ideologischen Standpunkte des hierzulande medial und politisch institutionalisierten Feminismus. Alle wichtigen Debatten, z.B. die Gender Pay Gap-Debatte, werden völlig einseitig vom feministischen Standpunkt aus dargestellt. Es wird ständig mit Propagandatechniken wie manipulativer Präsupposition gearbeitet, die falsche oder hochumstrittene Aussagen implizit als korrekt unterstellen, darunter reihenweise haltlose, pauschale Diffamierungen von nichtfeministischen Männern. Nichts ist wirklich neu, die meisten Texte stellen 5 oder 10 Jahre alte ideologische Standpunkte dar. Die feministischen Vorstellungen werden als optimal und alternativlos dargestellt. Ernsthafte Kritik am Feminismus erscheint undenkbar, wenn überhaupt Kritik kommt, dann nur in Form von Sexismus und nur von ewiggestrigen Soziopathen.

Die SZ-Redaktion liefert immerhin eine beeindruckende Dokumentation ihrer Unfähigkeit oder ihres Unwillens, das heute vorhandene Meinungsspektrum wahrzunehmen und angemessen wiederzugeben. Abweichende Meinungen werden dämonisiert oder unterschlagen, Begriffe wie Gleichberechtigung in ihr Gegenteil verbogen. Man ist sich nicht zu schade, als Propagandaschleuder immer wieder die gleichen Halbwahrheiten und Ganzfalschheiten auf die Leserschaft zu ergießen, um sie zu indoktrinieren.

Die Botschaften

Quer über alle Artikel hinweg werden folgende Botschaften vermittelt:
  • das Opfer-Abo: Frauen sind hier und heute immer und überall unterdrückte Opfer. Mehr dazu weiter unten.
  • Frauen, vor allem Feministinnen, müssen mehr Macht haben, notfalls mit Quoten, dann wird die Welt besser und auch die Männer werden glücklicher.
  • Frauen i.a., vor allem Feministinnen, sind gottgleiche, bewundernswerte Wesen (Vorsamer, Ratzesberger).
  • Es gibt grob gesagt nur 2 Arten von Männern: folgsame oder zumindest werdende Allies und widerwärtige Pöbler oder Patriarchen. Mehr dazu weiter unten.

Das Opfer-Abo

Rund die Hälfte aller Artikel hat die alltägliche Unterdrückung der deutschen Frauen als Hauptthema, das in allen Facetten ausgeleuchtet wird. Wenn man auch nur einige der Artikel des Dossiers liest, ist man erschüttert von dem unfaßbaren, unsäglichen Leid, das deutsche Frauen als solche tagtäglich erleiden müssen. Sexismus, gnadenlose Diskriminierung, Mißachtung, finanzielle Schädigung, Todesdrohungen, wohin auch immer das Auge blickt. Der Überlebenswille der deutschen Frau ist mehr als bewundernswert. Weder historisch noch geographisch wurden jemals Frauen so mißhandelt.

Darstellung von Männern

Aus maskulistischer Sicht ist natürlich besonders interessant, wie Männer dargestellt werden, welche altbekannten Forderungen an "die Männer" wiederholt werden, und wie man gedenkt, alle Männer endlich zu Feministen zu machen. Männer fallen - zumindest für das Autorenkollektiv des Dossiers - in wenige gut unterscheidbare Kategorien:
  • Manche sind gut, die sind vorbehaltlose Unterstützer der Feministinnen und nennen sich auch Feminist (Wir Männer, die Feministen), leben nach den feministischen Vorschriften, putzen also immer brav die Küche, und versuchen, so gut es geht, das Verhalten einer Frau zu approximieren ("Ich will kein Feierabend-Papa sein"),
  • Manche sind relativ gut, nämlich immerhin auf dem Weg zur Besserung, also zum Feminismus. Sie brauchen aber noch ein paar Ermahnungen bzw. männergerechte klare Ansagen, daß es doch bitte etwas hurtiger zugehen sollte (Männer müssen Feministen werden [ich?? Ich muß gar nichts! Womansplaining!], Männer, ihr seid dran! - man beachte die Doppeldeutigkeit und den drohenden Unterton). Ansonsten drohen schreckliche Konsequenzen (Warum Männer früher sterben). Ein Mindestmaß an Vernunft führt nämlich automatisch zu Frauenquoten und Feminismus.
  • Manche "wollen feministische Ökonominnen mit der klassischen Wirtschaftstheorie verarschen, die nur ein Geschlecht kennt, weil allein ein Geschlecht sie geschaffen hat" (Ratzesberger).
  • Es gibt sogar - bedauerlicherweise - explizit nichtfeministische Männer, bei denen logischerweise die Vernunft nicht sehr ausgeprägt sein kann. Die sind entweder Pöbler und völlige Soziopathen, wie z.B. ein gewisser Herr Schwarz (Pöbeln für die Männlichkeit), oder reuige Sünder, wie ein gewisser Herr Hoffmann, der aber früher in rechtsradikalen Blättern publiziert hat. Im Feminismus-Glossar lernen wir dazu passend unter dem Stichwort Maskulisten:
    Maskulisten: Männer, die der Meinung sind, dass inzwischen Frauen das gesellschaftlich privilegierte Geschlecht sind. Fühlen sich von der -> Quote, sprachlicher Korrektheit (-> X, *, _ und Binnen-I) und Debatten um Alltagssexismus bedroht und bedrohen dann ihrerseits wieder Feministinnen (-> Zorn).
    sowie unter dem Stichwort Zorn:
    Zorn: Gefühl, dass die Feminismus-Debatte bei vielen Menschen auslöst. Bei Frauen, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen und die ganze Sache mit der Gleichberechtigung so langsam vorangeht. Äußert sich aber auch bei Männern, der Soziologie Michael Kimmel spricht hier von den "Angry White Man", die finden, Frauen würden gesellschaftlich bevorzugt werden -> Maskulisten. Dieser Zorn äußert sich primär in Hatespeech-Kommentaren -> Online, kann aber auch in körperlicher Gewalt münden.
    Merke: Zorn ist bei Frauen gut und gerechtfertigt, bei Männern böse und kriminell. Es fehlt eigentlich nur der Vorschlag, weil bekanntlich auch schon die Absicht strafbar ist, den Maskulismus in das StGB als Straftatbestand aufzunehmen, entweder als Körperverletzung oder sexuelle Nötigung oder beides.
Der Gesamteindruck, den das Dossier über "die Männer" bzw. "die Maskulisten" zeichnet, ist grob unausgewogen und verfälschend, passend zum Gesamtinhalt des Dossiers.

Immerhin wird nicht verschwiegen, daß die meisten angefragten Prominenten es abgelehnt haben, sich als Feminist zu bezeichnen. Unverständlicherweise haben sie "Ausreden" präsentiert, denn einen wirklichen Grund, sich nicht als Feminist zu bezeichnen, kann es eigentlich nicht geben.

Ein Kuriosum ist der Artikel von Klasen "Frauen, redet mit uns! Streitet mit uns!" In einer Art doppelten 180-Grad-Wende attestiert er Männern, immer noch die alten, reaktionären Rollen zu spielen, wo sie beruflich reinklotzen und die Familie ernähren, andererseits innerlich danach zu brennen, feministisch korrekt aus diesen Rollen auszubrechen, um auf gar keinen Fall mehr Macht und Einfluß als die bessere Hälfte zu haben. An die Frauen appelliert er folgerichtig, Frauen, redet mit uns! Streitet mit uns! Hinzufügen könnte man um der Klarheit willen: Staucht uns zusammen! Seht uns als Feind im Beziehungsmachtkampf an! Man hat aber eher den Eindruck, daß hier der Feminismus mit "den Frauen" streitet, daß sie sich gefälligst nach feministischen Vorstellungen verhalten (und der "völlig bekloppten Heroisierung der Mutterrolle" abschwören) sollten. Es fällt auf, daß einer der wenigen männlichen Autoren diesen unangenehmen Job machen mußte, die Frauen zu kritisieren (klarer Fall von Mansplaining).

Sehr instruktiv ist es, das negative Bild, das von Feminismuskritikern gezeichnet wird, zu vergleichen mit dem Bild, das von führenden lebenden Feministinnen (Feministinnen, die Sie kennen sollten: Antje Schrupp, Anne Wizorek, Margarete Stokowski, Bascha Mika, Stevie Schmiedel). Letzteren fehlt eigentlich nur noch der Heiligenschein, man erstarrt fast vor Ehrfurcht bei den Selbstdarstellungen. Daß auch historische Frauen (Diese Frauen waren die Ersten) aus den ersten Feminismus-Wellen positiv präsentiert werden, ist schon eher konsensfähig.



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Trivia


Fun Facts, oder besser gesagt feminist facts? Egal.

Der erste Absatz des Artikels Männer müssen Feministen werden, also dessen Zusammenfassung, lautet:

Es ist ein Missverständnis, dass sich der Kampf um Gleichberechtigung gegen sie [die Männer] richtet. Der Feminismus kann Männer und Frauen befreien.
Man weiß hier nicht so recht, ob man in Anlehnung an Poe's Law in lautes Lachen ausbrechen oder sich Sorgen um den kompletten Realitätsverlust der Autorin machen soll.

Dieser Text erscheint in ca. 10 anderen Artikeln des Dossiers als Werbeeinschub auf diesen Artikel.

Die Selbsteinschätzung der Autorinnenkollektivs, das sich im Feminismus-Glossar beim Stichwort Zorn zeigt, autoritär definieren zu können, was "sprachliche Korrektheit" bedeutet, würde man bei vertauschten Geschlechterrollen wohl als patriarchale Oppression und Größenwahn bezeichnen.

Etwas überraschend ist ferner, daß das Autorinnenkollektiv seine eigene sprachliche Korrektheit nicht anwendet. X, *, und _ sind mir nirgendwo aufgefallen, das Binnen-I bzw. die gegenderte Schreibweise fehlte oft. Ist aber verständlich, wer macht diesen Krampf schon freiwillig mit ;-)



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Artikel des SZ-Dossiers "Wie viel Gleichberechtigung brauchen wir noch?"


  1. Hannah Beitzer: Zu dick, zu dünn, zu nackt, zu angezogen. Süddeutsche, 25.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/diskussion-um-frauenko ... 2954387
    Diskussion / Kritik in:
  2. Elisa Britzelmeier: Die 7 wichtigsten Fakten zu sexueller Gewalt. Süddeutsche, 27.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/panorama/vergewaltigung-die- ... 2937498
  3. Luise Checchin: Frauen im deutschen Film - nur Männer im Kopf. Süddeutsche, 29.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/kultur/frauen-im-film-frauen ... 2955140
  4. Christian Endt: Warum Männer früher sterben. Süddeutsche, 26.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/demografie-was-di ... 2967582
  5. Barbara Galaktionow: Männer, ihr seid dran!. Süddeutsche, 01.05.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/die-recherche-maenner-ihr-seid-dran-1.2965858
  6. Elisabeth Gamperl: Frau zu sein ist teuer. Süddeutsche, 01.05.2016. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/die-recherche-fra ... 2948857
  7. Sebastian Gierke, Antonie Rietzschel, Katharina Brunner: Geld, Oscars, Rock 'n' Roll - so ungleich sind Männer und Frauen. Süddeutsche, 25.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/panorama/gleichberechtigung- ... 2960975
  8. Charlotte Haunhorst, Barbara Vorsamer: Von A wie Aufschrei bis Z wie Zorn. Süddeutsche, 30.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/die-recherche-feminism ... 2949867
  9. Ulrike Heidenreich: Familienpolitik - Kostet viel, bringt wenig. Süddeutsche, 01.05.2016. http://www.sueddeutsche.de/politik/die-recherche-famili ... 2956424
  10. Matthias Huber: Dafür gibt es den Girls' Day und Boys' Day 2016. Süddeutsche, 28.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/girls-day-und-boy ... 2970987
  11. Simon Hurtz: Pöbeln für die Männlichkeit. Süddeutsche, 27.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/digital/maskulisten-poebeln- ... 2968282
    Diskussion / Kritik in:
  12. Karin Janker: Männer müssen Feministen werden. Süddeutsche, 25.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/gleichberechtigung-mae ... 2955747
  13. Karin Janker, Tanja Mokosch: "Ich will kein Feierabend-Papa sein". Süddeutsche, 27.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/die-recherche-ich-will ... 2949338
  14. Oliver Klasen: Frauen, redet mit uns! Streitet mit uns!. Süddeutsche, 28. April 2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/die-recherche-frauen-r ... 2961413
  15. Benedikt Peters: Wir Männer, die Feministen. Süddeutsche, 26.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/prominente-zur-gleichb ... 2956464
  16. Pia Ratzesberger: Diese Frauen waren die Ersten. Süddeutsche, 26.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/politik/frauen-in-der-geschi ... 2956492
  17. Pia Ratzesberger: Nur Männer bestimmen, was Wirtschaft ist. Süddeutsche, 29.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/feministische-oek ... 2959878
  18. Sarah Schmidt: Männerjobs, Frauenjobs - was die Lohnlücke aufreißt. Süddeutsche, 28.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/karriere/gleichberechtigung- ... 2958500
  19. Sarah Schmidt: Das Gender-Pay-Gap-Experiment. Süddeutsche, 28.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/karriere/gleichberechtigung- ... 2969136
  20. Vera Schroeder: "Frauen sind im Sport weniger ehrgeizig". Süddeutsche, 28.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/frauen-und-maenner-im- ... 2957825
  21. Violetta Simon: Emanzipation zerstört die Erotik. Süddeutsche, 29.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/die-recherche-gleichbe ... 2948808
  22. NN (SZ): "Wir kriegen noch 'ne Flasche Wein, leg deine Handynummer dazu". Süddeutsche, 25.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/sexismus-wir-kriegen-n ... 2961934
  23. NN (SZ): Damit spielen doch nur Mädchen. Süddeutsche, 30.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/panorama/gender-marketing-da ... 2959829
  24. Barbara Vorsamer: Feministinnen, die Sie kennen sollten. Süddeutsche, 26.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/leben/die-recherche-feminist ... 2931536
    Diskussion / Kritik in:
  25. Sara Weber: Weg mit dem Krönchen. Süddeutsche, 29.04.2016. http://www.sueddeutsche.de/digital/gleichberechtigung-w ... 2957785


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Donnerstag, 5. Mai 2016

#article7 und die "tatsächliche Gleichberechtigung"

Heute, am Vatertag, ist eine gute Gelegenheit, auf die rechtliche Benachteiligung von Männern i.a. und auf die von Trennungsvätern im besonderen hinzuweisen. Auf Twitter wird unter dem Hashtag #article7 auf das Problem aufmerksam gemacht, daß die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Universal Declaration of Human Rights) - Überraschung! - auch für Väter gilt, insb. der
Artikel 7
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.
Im Grundgesetz entspricht dies dem Artikel 3. Auf folgenden Blogs stehen Beiträge: Ausgerechnet die taz weist in einem lesenswerten Text heute auch darauf hin: Volle Teilhabe an elterlicher Sorge

"Tatsächliche Gleichberechtigung"

Die rechtliche Diskriminierung von Trennungsvätern ist keineswegs neu. Trennungsväter werden nicht nur gesetzlich gegenüber Frauen benachteiligt, sondern auch in der Rechtssprechung. Grund genug, um wieder einmal auf die Frage zurückzukommen, was Gleichberechtigung bedeutet und wie der ominöse Satz
"Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern"
in Grundgesetz, Artikel 3 (2) interpretiert werden sollte. GG Art. 3 verbietet es dem Gesetzgeber im Prinzip, Gesetze zu erlassen, die willkürlich Männer und Frauen verschieden behandeln. Ein Gesetz, das in diesem Sinne geschlechtsneutral formuliert ist, kann trotzdem auch Männer und Frauen ganz verschiedene Auswirkungen haben.

Mein Lieblingsbeispiel ist eine BH-Steuer von 50 Euro auf jeden BH. In dem Gesetz ist von Männern und Frauen keine Rede, allerdings werden ca. 99.9% aller BHs von Frauen gekauft. Es würde also ohne spezielle Rechtfertigung einseitig Frauen belasten. Von seinen praktischen Auswirkungen her behandelt es Männer und Frauen nicht gleich und widerspricht daher dem Sinn von GG Art. 3.

Genauso im Widerspruch zu GG Art. 3 stünde eine Extrasteuer auf Krawatten, Rasiermesser oder Tampons.

"Tatsächlich geschlechtsunabhängige Rechtsprechung"

Eine andere Art von Widerspruch zu GG Art. 3 ist die tatsächliche Rechtsprechung bei Sorgerechtsstreitigkeiten: Diese werden fast automatisch und in unfairer Weise zugunsten der Mütter entschieden und erwecken bei vielen Betroffenen den Eindruck, FamilienrichterInnen seien in Deutschland leider ideologisch verblendet. Unterstützt wird diese geschlechtsabhängige Rechtsprechung durch "Beratungsinstitutionen", die interessierte Mütter zum systematischen Rechtsmißbrauch (der keinen Deut besser ist als z.B. Dividendenstripping) anleiten.

Um die Rechtsprechung endlich geschlechtsunabhängig zu machen, wird es wird darauf ankommen, stärker zu kontrollieren, ob Sorgerechtsprozesse fair durchgeführt wurden und Männer und Frauen tatsächlich gleich, also ohne Vorverurteilung aufgrund des Geschlechts, behandelt werden.

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