Feministische Hashtag-Kampagnen tun zwar so, als seien sie
Graswurzelbewegungen, sie sind in Wirklichkeit aber mediale
Kampagnen (bzw. Astroturfing).
Die #MeToo-Kampagne, die bisher erfolgreichste Kampagne,
ist in den letzten 9 Monaten von den einschlägig
interessierten feministischen Medien so ziemlich zu Tode
geritten worden und langweilt die meisten Leute nur noch.
Außerdem haben mit MeToo die Frauen opferstatustechnisch
sozusagen eine Monopolstellung erreicht, was anderen
Gruppen, die sich ggf. sogar höher auf der
Opferstatushierarchie wähnen, kaum gefallen konnte.
Abhilfe schafft die neuste Kampagne,
#MeTwo.
Hashtags sind zwar extrem wertvolle politische
Handelsmarken, fallen aber nicht unter den gesetzlichen
Markenschutz. Deswegen wurde hier #MeToo
lizenzgeführenfrei plagiiert, und zwar nicht nur der Name,
sondern auch gleich die Werbetexte und Aufschreie:
Tausende Menschen mit Migrationshintergrund berichten auf Twitter unter #MeTwo, wie sie im Alltag diskriminiert werden.Auslöser war die Debatte um Özils freundschaftliche Begegnung mit dem Kaiser der Türkei, Erdogan, und die damit zusammenhängende Frage, ob es mit der deutschen Staatsbürgerschaft vereinbar ist, solche antidemokratischen Gewaltherrscher zu unterstützen. Dank seines Migrationshintergrunds war und ist Kritik an Özil von Individuen, die weiter unten auf der Opferstatushierarchie stehen, grundsätzlich nicht zulässig. Die verbreitete "alltägliche" Ablehnung der doppelten Staatsbürgerschaft ist, zumindest aus Sicht von Globalisten, zutiefst alltagsrassistisch. Das "Two" in MeTwo ist übrigens als bedingungslose Unterstützung der doppelten Staatsbürgerschaft zu interpretieren, andernfalls ist man Rassist. Kommen wir zurück auf die soziale Konstruktion sozialer Probleme durch unsere Medien. Kickstarter der Kampagne war ein Video des Migrationsaktivisten Ali Can vom 24.07.2018, 10:11. Dieses wurde innerhalb der nächsten 40 Stunden sogar einige 1000 Male retweetet, Özil sei Dank. Währenddessen scheint sich in den Redaktionen etwas zusammengebraut zu haben, denn am 26.07.2018 brach nachmittags ein regelrechter Sturm euphorischer Artikel über die Kampagne los (man beachte die Uhrzeiten):
-
2018-07-26, 14:09
Unter #MeTwo berichten Menschen von Alltagsrassismus; Vice
https://www.vice.com/de/article/zmk3px/ali-can-rassismu ... ssismus -
2018-07-26, 15:17
Twitter-Nutzer berichten über Rassismus; Nordkurier
https://www.nordkurier.de/aus-aller-welt/twitter-nutzer ... 07.html -
2018-07-26, 15:55
Yasmin Polat: "So dunkel bist du ja jetzt nicht"- Unter #MeTwo teilen Hunderte ihre Rassismuserfahrungen; Watson
https://www.watson.de/deutschland/rassismus/575660760-- ... hrungen -
2018-07-26, 16:08
34 Menschen, die bewegende Geschichten über Alltagsrassismus in Deutschland erzählen; Buzzfeed
https://www.buzzfeed.com/de/karstenschmehl/alltagsrassi ... twitter -
2018-07-26, 16:18
Nach Özil-Rücktritt: Twitter-User teilen unter #MeTwo gerade ihre krassen Erfahrungen mit Rassismus; Stern
https://www.stern.de/neon/wilde-welt/gesellschaft/-metw ... 22.html -
2018-07-26, 16:40
Nach Özil-Rücktritt: Twitter-Nutzer teilen unter #MeTwo ihre Rassismus-Erfahrungen im Alltag; Meedia
https://meedia.de/2018/07/26/nach-oezil-ruecktritt-twit ... alltag/ -
2018-07-26, 17:26
So sieht Alltagsrassismus aus - Betroffene berichten auf Twitter; Berliner Zeitung
https://www.berliner-zeitung.de/politik/-metwo-so-sieht ... 1019660 -
2018-07-26, 17:26
#metwo So sieht Alltagsrassismus aus - Betroffene berichten auf Twitter; Kölner Stadtanzeiger
https://www.ksta.de/politik/-metwo-so-sieht-alltagsrass ... 1019660 -
2018-07-26, 17:26
So sieht Alltagsrassismus aus - Betroffene berichten auf Twitter; Mitteldeutsche Zeitung
https://www.mz-web.de/politik/-metwo-so-sieht-alltagsra ... 1019660 -
2018-07-26, 17:43
#MeTwo: Menschen berichten über Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus; Der Standard
https://derstandard.at/2000084210536/metwo-Menschen-mit ... ssismus -
2018-07-26, 17:45
#metwo: So sieht Alltagsrassismus aus - Betroffene berichten auf Twitter; MSN
https://www.msn.com/de-de/news/politik/23metwo-so-sieht ... BBL5TZw -
2018-07-26, 17:54
Katharina Hölter: #MeTwo: Dieser Hashtag zeigt, wie viel Rassismus Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland erleben; Bento
http://www.bento.de/politik/metwo-menschen-mit-migratio ... 664229/ -
2018-07-26, 18:24 Uhr
#MeTwo offenbart alltäglichen Rassismus in Deutschland; Süddeutsche Zeitung
https://www.sueddeutsche.de/leben/twitter-aktion-metwo- ... 4071558 -
2018-07-26, 18:30
Rassismus im Alltag - #MeTwo; Spiegel
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/metwo-mensc ... 84.html -
2018-07-26, 18:58
Tibor Martini: Hunderte Menschen berichten bei Twitter über Alltagsrassismus; t-online
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/menschen-s ... en.html -
2018-07-26, 21:39
Angela Wiese: #MeTwo: User beschreiben Alltagsrassismus in Deutschland; Neue Westfälische
https://www.nw.de/blogs/games_und_netzwelt/22201549_MeT ... nd.html -
2018-07-26, ??:??
Elizabeth Schumacher: #MeTwo: Germany shares stories of everyday racism; Deutsche Welle
https://www.dw.com/en/metwo-germany-shares-stories-of-everyday-racism/a-44841447 -
2018-07-26, ??:??
Ana Grujic: #MeTwo: So berichten Menschen auf Twitter über Rassismus-Erfahrungen; ze.tt
https://ze.tt/metwo-so-berichten-menschen-auf-twitter-u ... rungen/
Nachtrag 05.08.2018
Die Medienkampagne hat sich nach dem fulminanten Kick-off am 26.07.2018 noch deutlich verstärkt, #MeTwo ist jetzt Topthema. Die vereinigten Bemühungen der deutschen Presselandschaft und der feministischen "Linken", Deutschland als durch und durch rassistisch darzustellen, sind von Erfolg gekrönt. Das nächste logische Ziel sollte sein, dem guten Beispiel Australiens zu folgen, wo weiße Krankenschwestern, bevor sie indigene Patienten behandeln, demütig ihre "weißen Privilegien" anerkennen müssen. Gleichzeitig ist viel von der Debattenkultur die Rede. Die MeTwo-Protagonisten drücken immer wieder ganz deutlich aus, wie sie sich die Debattenkultur vorstellen: Als Privilegierter solle man einfach mal nur zuhören (bzw. lesen) und die dargestellten Einzelfälle emotional auf sich wirken lassen, und ansonsten schweigen. Also, nein danke, ich verzichte lieber auf diese kostenlose Gehirnwäsche. Die Darstellung von vielen emotional aufrührenden Einzelfällen, die für sich genommen korrekt sein mögen, führen zu einem völlig verzerrten Gesamtbild. Diese Emotionalisierung einer Debatte ist eine klassische Methode der Propaganda und Volksverhetzung, mit besten Empfehlungen von ganz Rechten und Kriegstreibern wie Edward Bernays. Unter den Dutzenden von Presseartikeln gibt es immerhin ein paar lesenswerte, hier eine sehr kleine, subjektive Auswahl:-
Jan Fleischhauer:
Hauptsache, ihr favt meine Tweets.
Spiegel Online,
02.08.2018.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/metwo-debatte ... 48.html
Fleischhauer weist auf die innere Unlogik und die Paradoxien der Bewegung hin.
-
Benedict Neff:
Deutschland verfällt in eine Rassismus-Hysterie.
NZZ,
04.08.2018.
https://www.nzz.ch/meinung/deutschland-verfaellt-in-ein ... 1408683
Neff wundert sich über die plötzliche Wandlung Deutschlands von der Willkommenskultur-Nation zur Alltagsrassismus-Nation.