Inhaltsübersicht
- Merksätze
- Sind unsere Medien feministisch bzw. antimaskulistisch?
- Politikjournalisten soziologisch betrachtet
- Feministisch orientierte Verleger
- ProQuote Medien - die Initiative gegen die Gleichberechtigung von Männern in Medienberufen
- Das generelle Versagen der Medien als Vierte Gewalt
Merksätze
- Unsere Medienlandschaft ist weit überwiegend mittel- bis radikal-feministisch geprägt. "Linksorientierte" Zeitungen wie die SZ oder ZEIT betreiben bei jeder sich bietenden Gelegenheit feministische Indoktrination.
- Ca. 30 - 40% der Politikjournalisten sind politisch / ideologisch den Grünen zugehörig, weitere ca. 20% der SPD, und berichten dementsprechend voreingenommen.
- Fast deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage werden von feministisch orientierten Frauen (Erbinnen der Gründer) beherrscht.
- Hunderte weibliche Journalisten dokumentieren ihren Fanatismus durch Unterstützung von ProQuote Medien, die das verfassungswidrige Ziel verfolgt, 30% bzw. 50% der Arbeitsplätze und Machtpositionen über Quoten für Frauen zu reservieren.
Sind unsere Medien feministisch bzw.
antimaskulistisch?
Im großen und ganzen Ja.
Solche pauschalen Antworten sind natürlich immer ein
bißchen richtig und ein bißchen falsch. Erstens muß man
natürlich nach Zeitungen, Radio, Fernsehen und weiteren
Medien unterscheiden, innerhalb dieser Klassen jedes
einzelne Produkt, selbst bei einem Produkt kann es ein
Spektrum geben, das man manchmal an einzelnen Autoren
festmachen kann.
Die fallweise mittel- bis radikal-feministische
Ausrichtung eines Mediums ergibt sich natürlich direkt und
in erster Linie aus der feministischen Indoktrination in
den redaktionellen Beiträgen, die indes empirisch nicht
flächendeckend erhoben werden kann. Auf diesem und anderen
Blogs sind jedenfalls zahllose Fälle einseitiger bis
sachlich falscher Berichterstattung dokumentiert (Beispiel aus der
Süddeutschen Zeitung, die bei jeder sich bietenden
Gelegenheit feministische Propaganda verbreitet).
Indirekt kann man die feministische Grundausrichtung unserer
Medienlandschaft aus Merkmalen der Produzenten ableiten:
- Die politischen Journalisten gehören weit überwiegend ideologisch zu den Grünen und zur SPD, Details s. Abschnitt Politikjournalisten als soziologische Gruppe. Die Journalisten bilden daher eine ideologische Echokammer mit einer entsprechenden Gruppendynamik, in der jede Kritik am Feminismus mit sozialem Ausschluß bestraft wird und die fallweise zu einer massiven Radikalisierung geführt hat. Hierzu passend haben sich mehrere hundert weibliche Journalisten im Verein ProQuote Medien e.V. zusammengeschlossen, faktisch eine Initiative gegen die Gleichberechtigung von Männern in Medienberufen. Durch Frauenquoten sollen leistungslos Arbeitsplätze für Frauen reserviert werden.
- Wichtiger als die private politische Orientierung von Journalisten sind die ideologischen Vorgaben der Verlage bzw. der Verlagsinhaber. Diese Inhaber wiederum entscheiden, welche Personen überhaupt eine Stelle als Redakteur bekommen (oder bei Abweichen von der Linie gefeuert werden). Vier der sechs größten deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage werden, was wenig bekannt ist, von feministisch orientierten Frauen beherrscht; ein Branchenkenner kommt zur Einschätzung, fast alle Milliardenkonzerne der Branche seien mehr oder minder feministische Gruppierungen.
Politikjournalisten soziologisch betrachtet
Die politische Grundausrichtung unserer Medienlandschaft
war neben anderen Fragen Untersuchungsgegenstand von drei
umfangreichen, sehr gründlichen Studien, auf die immer
wieder explizit oder implizit Bezug genommen wird:
Ca. 30 - 35 % ordnen sich keiner Partei zu. Läßt man diese neutralen "Nichtwähler" einmal außen vor, dann rechnen sich fast alle übrigen Journalisten, die in der Geschlechterfrage überhaupt eine Meinung vertreten, einer feministischen oder radikalfeministischen Partei zu. Der bekannte Elitenforscher Michael Hartmann (s. Hartmann (2018a), Hartmann (2018b)) weist darauf hin, daß das Spitzenpersonal [der Medien] die gesellschaftliche Realität mindestens genauso verzerrt wahrnimmt, wie es bei der Politik-Elite der Fall ist. Rund zwei Drittel der Journalistenschüler an den drei wichtigsten Journalistenschulen stammen aus Familien von Akademikern in leitenden Positionen - wo Feminismus ein soziales Distinktionsmerkmal ist -, niemand dagegen aus der unteren Hälfte der Bevölkerung. Offensichtlich weichen das Meinungsspektrum und die Realitätswahrnehmung der Journalisten massiv vom Wahlvolk ab. Dies wird gerne mit zwei Argumenten verharmlost:
- Weischenberg (2006) - ein Auszug von Befunden einer Repräsentativbefragung deutscher Journalisten
- Ziegler (2008) - Rollenselbstverständnis, und soziale Herkunft unserer medialen Elite
-
Lünenborg (2010)
- Ergebnisse einer Online-Befragung unter mehr als
900 Politikjournalisten, die 2010 im Auftrag des Deutschen
Fachjournalisten-Verbandes (DFJV) durchgeführt wurde.
Auf statista.com werden Zahlen zur Parteipräferenz von Politikjournalisten in Deutschland angegeben, die identisch mit denen in Lünenborg (2010) sind.
Ca. 30 - 35 % ordnen sich keiner Partei zu. Läßt man diese neutralen "Nichtwähler" einmal außen vor, dann rechnen sich fast alle übrigen Journalisten, die in der Geschlechterfrage überhaupt eine Meinung vertreten, einer feministischen oder radikalfeministischen Partei zu. Der bekannte Elitenforscher Michael Hartmann (s. Hartmann (2018a), Hartmann (2018b)) weist darauf hin, daß das Spitzenpersonal [der Medien] die gesellschaftliche Realität mindestens genauso verzerrt wahrnimmt, wie es bei der Politik-Elite der Fall ist. Rund zwei Drittel der Journalistenschüler an den drei wichtigsten Journalistenschulen stammen aus Familien von Akademikern in leitenden Positionen - wo Feminismus ein soziales Distinktionsmerkmal ist -, niemand dagegen aus der unteren Hälfte der Bevölkerung. Offensichtlich weichen das Meinungsspektrum und die Realitätswahrnehmung der Journalisten massiv vom Wahlvolk ab. Dies wird gerne mit zwei Argumenten verharmlost:
- Journalisten haben angeblich eine professionelle
Distanz zu den Themen, über die sie berichten, und können
ihre eigenen Vorurteile unterdrücken.
Diese These ist prinzipiell fraglich, weil die Wahrnehmung der Realität praktisch immer durch Vorurteile gefiltert wird. (Mehr dazu weiter unten.) - Journalisten können gar nicht schreiben,
was sie wollen, weil sie nur das schreiben dürfen, was die
Herausgeber erlauben (Beispiel:
Christian Füller
in der TAZ).
Hier wird genau in der falschen Richtung argumentiert, es wird umgekehrt ein Schuh daraus. Dies führt nämlich zur Frage, wie denn das Meinungsspektrum der Herausgeber aussieht. Die Annahme ist plausibel, daß die Herausgeber genau solche Journalisten einstellen, von denen sie annehmen, daß sie im Sinne der Herausgeber Inhalte produzieren. Insofern stellt das Meinungsspektrum der Journalisten eine gute Prognose für das nicht wirklich erforschte Meinungsspektrum der Herausgeber dar. Letztlich ist es kaum denkbar, daß die Herausgeber ein Meinungsspektrum vertreten, das signifikant vom Meinungsspektrum der Journalisten abweicht. Das Meinungsspektrum der Herausgeber läßt sich relativ gut auch an der Zensurpolitik in den üblichen Foren ablesen.
- Grob (2012) analysiert an einigen konkreten Themen (Genmais, Strompreise, Fukushima) die Berichterstattung und kommt zur Einschätzung, daß "die deutsche Journalisten bei der Berichterstattung jegliche [professionelle] Distanz verloren" haben. Dies trifft offensichtlich auch auf die Berichterstattung zum Thema Feminismus zu.
- Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Untersuchung von Prof. Hans Martin Kepplinger, Institut für Publizistik der Universität Mainz.
- Manfred Güllner, Leiter des Forsa-Instituts, analysiert die extreme Überrepräsentierung der Grünen und grüner Ideologie in den Medien in "Der unheimliche Höhenflug der Grünen". Er erklärt sie mit der Akademisierung des Journalismus und der Herkunft sehr vieler grüner Aktivisten aus der privilegierten Schicht des deutschen Bildungsbürgertums.
- Der Politikwissenschaftler Thomas Meyer zeigt in seinem Buch "Die Unbelangbaren", daß Journalisten ihre Position immer häufiger nutzen, um nicht zusagen mißbrauchen, um ihre politische Agenda umzusetzen (s.a. Meyer (2015)), also als Vierte Gewalt im Staat versagen. Ergänzt wird der von Meyer kritisierte Einfluß von "Alpha-Journalisten" durch die weitaus verborgender agierenden, aber wohl wichtigsten deutschen Feministinnen, nämlich die (Mit-) Besitzerinnen von Medienkonzernen Liz Mohn und Friede Springer (s. Lieb (2011) und Boldt (2012)).
Politikjournalisten in der Schweiz
In der Schweiz sieht das Parteienspektrum etwas anders
aus, aber auch hier sind grüne bzw. sozialdemokratische
Parteien bei den Journalisten extrem überrepräsentiert,
s. folgende Quellen:
Balmer (2017),
BAZ Online (2018),
Grob (2011),
Grob (2014),
SaW (2011),
Schlittler (2011).
Quellen
- Dominik Balmer: Fast drei Viertel aller SRG-Journalisten sind links. Tagesanzeiger, 12.11.2017. https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/fast-drei- ... 7411512
- Journalisten sind grün und links. Basler Zeitung Online, 06.06.2018. https://bazonline.ch/leben/gesellschaft/journalisten-si ... 7603575
- Ronnie Grob: Welche Parteien die Journalisten lieben. Medienwoche, 13.10.2013. https://medienwoche.ch/2011/10/13/welche-parteien-die-journalisten-lieben
- Ronnie Grob: "Mein Schatz hat's Grün so gern". Medienwoche, 29.10.2012. https://medienwoche.ch/2012/10/29/mein-schatz-hats-gruen-so-gern
- Ronnie Grob: Jungjournalisten als SP-Wähler? Zürcher Presseverein, 12.01.2014. https://presseverein.ch/2014/01/12/jungjournalisten-als-sp-waehler/
- Manfred Güllner: Der unheimliche Höhenflug der Grünen. Novo Argumente, 09.04.2013. https://www.novo-argumente.com/artikel/print_novo115_30
- Michael Hanfeld: Die taz kippt einen Artikel. FAZ, 19.08.2013. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/gruene-un ... 38.html
- Michael Hartmann: Die Abgehobenen - Wie die Eliten die Demokratie gefährden. Campus-Verlag, ISBN 9783593509280, 16.08.2018. https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wirtschaft- ... 95.html
- Michael Hartmann / Marcus Klöckner (Interview): "Die Medien sind Teil des Problems geworden". Nachdenkseiten, 22.09.2018. https://www.nachdenkseiten.de/?p=46147
- Rainer Haubrich: Ausgewogene Berichterstattung? 92 Prozent der ARD-Volontäre wählen grün-rot-rot. Welt, 03.11.2020. https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus219289186/Oe ... red.web
- Markus Kompa: Hannah Beitzer - JournalistIn - Presse unter Piraten (2). kanzleikompa.de, 11.10.2013. https://www.kanzleikompa.de/2013/10/11/hannah-beitzer-j ... aten-2/
- Magreth Lünenborg, Simon Berghofer: Politikjournalistinnen und -journalisten - Aktuelle Befunde zu Merkmalen und Einstellungen vor dem Hintergrund ökonomischer und technologischer Wandlungsprozesse im deutschen Journalismus. Deutscher Fachjournalisten-Verband (DFJV), 05.2010. https://www.dfjv.de/documents/10180/178294/DFJV_Studie_ ... ten.pdf
- Thomas Meyer: Die Unbelangbaren: Wie politische Journalisten mitregieren. edition suhrkamp, Suhrkamp Verlag, ISBN-10: 351812692X, 04.2015. https://www.suhrkamp.de/buecher/die_unbelangbaren-thomas_meyer_12692.html
- Thomas Meyer / Marcus Klöckner (Interview): "Die große Meinungsvielfalt in der deutschen Presse ist Geschichte". Telepolis, 02.06.2015. https://www.heise.de/tp/features/Die-grosse-Meinungsvie ... ite=all
- Stefan Niggemeier: "taz"-Chefredakteurin verhindert kritischen Artikel über Grüne und Pädophilie. stefan-niggemeier.de, 18.08.2013. https://www.stefan-niggemeier.de/blog/16099/taz-chefred ... philie/
- Frank Pöpsel: MONEY INSIDE: Was Journalisten wählen. Focus, Nr. 28 (2013), 03.07.2013. https://www.focus.de/finanzen/news/money-inside-was-jou ... 35.html
- Michael Rasch: Das Herz des deutschen Journalisten schlägt links. NZZ, 08.11.2018. https://www.nzz.ch/international/das-herz-des-deutschen ... 1434890
- SaW Redaktion: Journalisten wählen SP und Grünliberale. Schweiz am Sonntag, 17.09.2011. https://www.schweizamsonntag.ch/ressort/medien/1861/
- Thomas Schlittler: Politische Orientierung von Deutschschweizer Journalisten. Bachelor-Diplomarbeit, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 05.08.2011. https://s26b61e9bb96fb849.jimcontent.com/download/versi ... ten.pdf
- Nina Steindl, Corinna Lauerer, Thomas Hanitzsch: Journalismus in Deutschland. Publizistik 62:4, p.401-423, Springer, 02.10.2017. https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11616-017-0378-9
- Siegfried Weischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Die Souffleure der Mediengesellschaft: Report über die Journalisten in Deutschland. UVK, ISBN-13: 978-3896695864, 09.2006. https://www.amazon.de/Die-Souffleure-Mediengesellschaft ... 669586X
- Peter Ziegler: Journalistenschüler - Rollenselbstverständnis, Arbeitsbedingungen und soziale Herkunft einer medialen Elite. Friedrich-Ebert-Stiftung, 06.2008. https://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/05773.pdf
Feministisch orientierte Verleger
Bei der Frage, wie feministisch Verleger orientiert
sind, beschränken wir uns auf allgemeinpolitische
Zeitschriften mit einer überregionalen Bedeutung.
Vier der sechs größten deutschen Zeitungs- und
Zeitschriftenverlage werden von Frauen beherrscht,
denen man durchaus feministische Ambitionen
nachsagen kann:
- Liz Mohn (Bertelsmann, Gruner + Jahr),
- Friede Springer (Axel Springer),
- Yvonne Bauer (Bauer Media) und
- Petra Grotkamp (WAZ).
Quellen:
- Klaus Boldt: Frauenwirtschaft. manager magazin, 22.06.2012. https://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/a-843746.html
"Vier der sechs größten deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage werden von Frauen beherrscht: Liz Mohn (Bertelsmann, Gruner + Jahr) und Friede Springer (Axel Springer Börsen-Chart zeigen), Yvonne Bauer (Bauer Media) und besagte Petra Grotkamp [WAZ-Gruppe] dominieren die Szene. Zählte man noch Monika Schoeller hinzu, die frühere Chefin des S. Fischer Verlags und Mitgesellschafterin der Verlagsgruppe Holtzbrinck, und Maria Furtwängler, die einflussreiche Gattin des Münchener Großverlegers Hubert Burda, sind fast alle Milliardenkonzerne der Branche mehr oder minder feministische Gruppierungen."
- Hans Hoff: Hand an den Mann. Süddeutsche, 15.06.2018. https://www.sueddeutsche.de/medien/me-too-hand-an-den-mann-1.4017431
- Wolfgang Lieb: Das Triumfeminat - Angela Merkel, Friede Springer, Liz Mohn. Nachdenkseiten, 28.01.2011. https://www.nachdenkseiten.de/?p=8146
- Frank Schirrmacher: Männerdämmerung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.07.2003, Nr. 149,
S. 33, 01.07.2003. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/machtfragen-maen ... =true"
ProQuote Medien - die Initiative gegen die
Gleichberechtigung von Männern in Medienberufen
Eine erwähnenswerte Besonderheit in der deutschen
Medienlandschaft ist der Verein ProQuote Medien e.V., s.
http://www.pro-quote.de, der sich für Quoten
zugunsten weiblicher Journalisten in den leitenden
Positionen von Medienunternehmen einsetzt, also für die
Aufhebung des Grundrechts auf Gleichberechtigung für
Männer in Medienberufen. Der Verein hat über 300 teilweise
prominente Mitglieder; natürlich ist auch die oben
erwähnte Hannah Beitzer Mitglied.
Gemäß der Satzung setzt sich der Verein für die Gleichstellung
(die im
Gegensatz zur grundgesetzlichen Gleichberechtigung
steht) ein.
Offiziell wird die Quote mit diversen Argumenten begründet, die teilweise
- ein klassischer Sexismus sind, z.B. "Frauen sorgen nachweislich für mehr Effizienz in Führungsteams" (Männer sind also ineffizient; der Nachweis fehlt im übrigen), oder
- freie, unbewiesene Erfindungen sind, z.B. "Männer fördern bevorzugt Männer", "Konferenzen werden kürzer", oder
- schlicht Unfug sind, z.B. "Bessere Witze", "mehr Inspiration", "Qualität kommt von Quote".
Quellen
- Martin Kunz: Immer weniger Männer werden Journalisten. kress News, 09.01.2014. https://kress.de/news/detail/beitrag/124561-gastbeitrag ... en.html
- Thomas Tuma: Die ScheinriesInnen. ProQuote oder: Wie unabhängiger Journalismus zum Propagandainstrument verkam. DER SPIEGEL 22/2013, 27.05.2013. https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-96239015.html
Das generelle Versagen der Medien als Vierte
Gewalt
Der hier geäußerte Vorwurf, die Medien betrieben seit
vielen Jahren feministische Indoktrination, steht
offensichtlich im Widerspruch zur offiziellen Rolle der
Medien als Vierte
(oder publikative) Gewalt im Staate. Diese soll insb.
eine qualifizierte öffentliche Meinung bilden und dadurch
eine Kontrolle der Politik gewährleisten, sie wird hierbei
durch die in Art. 5 GG
garantierte Pressefreiheit unterstützt und geschützt. Soweit die
Theorie.
Daß die Presse bzw. die Medien diesem Anspruch nicht
entfernt gerecht werden, ist seit Jahrzehnten in vielen
hochkarätigen Analysen gezeigt worden. Schon 1988 haben
Edward S. Herman und Noam
Chomsky dargestellt, daß die Presse i.w. die
Interessen der Machteliten verfolgt.
Girschner (2012)
gibt einen ausführlichen Überblick über die vielfältigen
Arbeiten von Noam
Chomsky zur Rolle und Funktion der Medien.
Krüger (2016)
argumentiert, daß Journalisten oft zu Politiker-Verstehern
werden und sich für das Gelingen einer bestimmten Politik
mitverantwortlich fühlen. Dem widerspricht scheinbar, daß
die Medien offensichtlich ständig irgendetwas an der
Regierung kritisieren. Nur sind dies eher strategisch
unwichtige Personalien oder taktische
Nebenkriegsschauplätze, während die wirklich wichtigen
strategischen Entscheidungen als nicht zu hinterfragender
Denk- und Begriffsrahmen der Kritik entzogen werden.
Erklärt wird das Versagen der 4. Gewalt oft mit einer
Verschwörung der Eliten gegen das Volk. Mausfeld (2017)
argumentiert dagegen und zeigt, daß alleine die
ökonomischen Strukturen der Medienwirtschaft diesen
Zustand erzeugen.
Der Kulturtheoretiker Robert Pfaller weist darauf hin (Pfaller (2017)), daß in der
heutigen Gesellschaft im ökonomischen Bereich ein knallharter
Konkurrenzkampf herrscht, der kein Mitleid mit Verlierern kennt,
während im kulturellen Bereich Hyperempfindlichkeiten ("Schneeflocken") gefeiert und mit sozialem Kapital belohnt
werden.
Die Opferstatus-Doktrin im kulturellen Bereich ermöglicht
es, die Gesellschaft kontrafaktisch insg. als demokratisch und
sozial gerecht zu bezeichnen und von fragwürdigen bis unsozialen
ökonomischen Zuständen abzulenken. D.h. die Durchsetzung der
feministischen Ideologie ist für die ökonomischen Elite extrem
nützlich.
Man könnte hier noch sehr viele weitere ähnliche Befunde
und Belege zitieren, was aber den Rahmen sprengen würde
und eher Aufgabe allgemeiner Medienkritiker ist. Die
zentrale Erkenntnis (um Krüger (2016) zu zitieren) ist und bleibt: den
Medien ist nicht zu trauen.
Die Frage, warum die großen Medien derart exzessiv feministische
Propaganda betreiben, stellt sich vor diesem Hintergrund anders,
nämlich so: Welche Teile unserer Machteliten profitieren davon?
- Der Elitefeminismus und zugehörige "Spitzenfrauen" (man kann auch von einer feministischen Mafia reden, die Parteien, Medien und Wirtschaft unterwandert hat) verstehen sich als Teil der Elite und verfolgen offensichtlich vor allem eigene Karriereinteressen.
- Die feministisch orientierten Verleger verfolgen offenbar eher ideologische Ziele; direkte wirtschaftliche Vorteile bietet die feministische Ideologie nicht, eher trifft das Gegenteil zu.
Quellen
- Christian Girschner: Die Wachhunde der Machtelite: Noam Chomskys Kritik der Intellektuellen. nachdenkseiten.de, 16.05.2012. https://www.nachdenkseiten.de/?p=13260
- Edward S. Herman, Noam Chomsky: Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media. Pantheon Books, ISBN 0-375-71449-9, 1988. https://en.wikipedia.org/wiki/Manufacturing_Consent
- Uwe Krüger / Jens Wernicke (Interview): Warum den Medien nicht zu trauen ist. nachdenkseiten.de, 09.03.2016. https://www.nachdenkseiten.de/?p=31990
- Rainer Mausfeld / Jens Wernicke (Interview): Massenmediale Ideologieproduktion. Rubikon, 06.09.2017. https://www.rubikon.news/artikel/massenmediale-ideologieproduktion
- Robert Pfaller / Liane von Billerbeck: "Zartgefühl ist der Komplize der Brutalisierung". Deutschlandfunk Kultur, 24.11.2017. https://www.deutschlandfunkkultur.de/neoliberalismus-un ... =401454
- Jens Wernicke: Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung. Westend, ISBN-10: 9783864891885, 01.09.2017. https://www.westendverlag.de/buch/luegen-die-medien/