Die aktuellen Quotenbeschlüsse der großen Koalition
stellen einen Dammbruch dar, der endlich den Weg
aufweist, die Unterrepräsentanz von Männern an
Grundschulen zu beheben. Das Problem fehlender Männer an
Grundschulen wird seit Jahrzehnten immer wieder diskutiert
und als gesellschaftlich vorrangig angesehen. Alle Appelle
an die Verantwortlichen waren vergeblich, Maßnahmen zur
Behebung des Problems sind kaum erkennbar oder nur
halbherzig. An den vorhandenen frauendominierten
Strukturen sind alle bisherigen Maßnahmen gescheitert.
Die Beschlüsse der Koalition zur Frauenquote stellen einen
Durchbruch zur Lösung des Problems dar. Das neue Gesetz
führt ein Kollektiv - das der Frauen - als Rechtssubjekt
ein, das bestimmte Rechte, eben reservierte Plätze
auf Besetzungslisten, hat. Wenn sich also ein besser
qualifizierter Mann auf eine Stelle bewirbt, die für
Frauen reserviert ist, dann stehen seine Rechte als
Individuum zurück hinter den Rechten, die die Frau als
Mitglied des Kollektivs besitzt.
Die Einführung von Kollektiven als Rechtssubjekte ist
analog auf das ungelöste Problem der Grundschulen
anwendbar. An Grundschulen müssen künftig 30% aller
Arbeitsplätze für Männer reserviert werden, unabhängig von
deren Qualifikation. Alle freiwerdenden Stellen sind bis
zum Erreichen der Quote für Männer zu reservieren.
Um ein ausreichendes Angebot an männlichen Lehrkräften
sicherzustellen, sind außerdem 30% der Studienplätze an
Lehramtsstudiengängen für Männer zu reservieren. Diese
Studiengänge sind bisher zu ca. 90 % weiblich dominiert;
auch dieser Zustand ist seit Jahrzehnten als gravierendes
Problem erkannt worden, das dringend gelöst werden muß.
Studien weisen eindeutig nach, daß das unterrepräsentierte
Geschlecht mit erhöhten Studienschwierigkeiten zu kämpfen
hat und leichter aus dem Studium verdrängt wird. Die
gängigen Pseudo-Argumente, Männer hätten keine Lust auf
Lehramt, sind unbewiesen und sind von interessierter Seite
gestreute Propaganda. Männer werden außerdem strukturell
daran gehindert, sich in Grundschullehramts-Studiengänge
zu immatrikulieren, da wegen der hohen Attraktivität
dieses Berufs fast überall ein harter numerus clausus
(z.T. härter als in der Medizin) vorliegt und Jungen bei
gleicher Leistung erwiesenermaßen schlechter benotet
werden. Ferner wird ihnen eingeredet, sie seien dafür
nicht geeignet.
Verantwortlich zur Durchsetzung der Quote sind die
Universitäten bzw. die Schulbehörden. Plätze, die nicht
ordnungsgemäß besetzt werden, bleiben offen, um die
Verantwortlichen endlich zu ernsthaften Maßnahmen zu
bewegen und um verkrustete Strukturen aufzubrechen.
Einwände, durch die Diskriminierung von Frauen würde die
Verfassung gebrochen und das allgemeine Rechtsempfinden
gravierend verletzt, sind gegenstandslos, weil diese
Effekte ja sowieso schon durch die Frauenquoten vorhanden
sind, und weil diese Einwände von Ewiggestrigen stammen,
die eine buntere und vielfältigere Lehrerschaft verhindern
wollen.
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