Inhaltsübersicht
Motivation und Einführung
Deskriptive Geschlechtsstereotype
Normative Geschlechtsstereotype
- Normative (präskriptive) Wirkung von Stereotypen
- Kampfbegriff "Geschlechtsstereotyp"
- "Abbau von Stereotypen" als versteckter Totalitarismus
Literatur
Motivation und Einführung
Einführung: Kampfbegriff
"Geschlechtsstereotyp"
In der Geschlechterdebatte sollte man mit dem Begriff
Stereotyp gut vertraut sein. Erstens, weil interessierte
Kreise seit Jahrzehnten mit aller Energie daran arbeiten,
unzutreffende Stereotype über Männer im öffentlichen
Bewußtsein zu erzeugen, z.B. alle Männer seien potentielle
Frauenbelästiger oder gar Vergewaltiger, würden Frauen
beruflich diskriminieren und ausbooten usw. usw., s.
separate Seite Sexismus
gegen Männer.
Die gleichen feministischen Akteure, die unentwegt
negative Stereotype über Männer verbreiten, fordern
gleichzeitig vehement und vielstimmig den Abbau von
Stereotypen, speziell solchen, von denen sich Frauen
negativ betroffen fühlen (könnten).
Diese immer wieder in etlichen Varianten formulierte
Forderung, Stereotypen abzubauen, ist wahlweise unseriös
oder ein genialer propagandistischer Schachzug. Als
Subtext transferiert sie die Botschaft, Stereotype seien
falsch, böse, schädlich, frauenfeindlich oder eine
Kombination von allem und feministische Akteure sein
imstande, Stereotypen abzubauen, wenn man sie nur ließe.
Leider sind die Behauptungen über die Stereotype
weitestgehend falsch und wissenschaftlich unhaltbar, und
die gewünschten Befugnisse laufen leider auf totalitäre
Vollmachten heraus.
Zu den besonderen Kuriositäten der Debatte gehört, daß sich
die Stereotype zu den wichtigsten Persönölichkeitsmerkmalen
in den letzten Jahrzehnten massiv zugunsten von Frauen
verändert haben und inzwischen Frauen als die besseren
Menschen darstellen, wie die Metastudie Eagly (2020) zeigt. Die
Argumente feministischer Aktivisten beruhen also großenteils
auf dem Stand der 1960er Jahre und haben wenig mit den
heutigen Realitäten zu tun.
All dies ist aber gut versteckt und ohne eine etwas
intensivere Beschäftigung mit der Thematik nicht
durchschaubar, insb. weil der Begriff "Stereotyp" zwei
völlig verschiedene Grundbedeutungen hat - deskriptive Stereotype vs. normative (präskriptive) Stereotype -, die wiederum
mit anderen Begriffen verbunden sind.
Ideale Voraussetzungen also für Doublespeak und Propaganda. Der Begriff
"Stereotyp" ist daher nicht unzufällig einer der
wichtigsten feministischen Kampfbegriffe, er wird vor
allem wie folgt verwendet:
- Frauen werden als wehrlose Opfer hypnotischer Kräfte dargestellt, die ihre Entscheidungen beeinflussen und die sie von der Verantwortung für diese Entscheidungen freistellen.
- Männer wird unterschwellig die Verantwortung für das Entstehen der Stereotype zugewiesen und sie werden damit für deren angebliche Schäden haftbar gemacht.
Deskriptive Geschlechtsstereotype
Informationsgehalt und Korrektheit von
Stereotypen
Die Wikipedia definiert ein Stereotyp als
"eine Beschreibung von Personen oder Gruppen, die einprägsam und bildhaft ist und einen als typisch behaupteten Sachverhalt vereinfacht auf diese bezieht."Die Personengruppe, über die das Stereotyp eine Aussage macht bezeichnen wir i.f. als Bezugsgruppe. Wenn es sich bei der Bezugsgruppe um Personen eines bestimmten biologischen Geschlechts handelt, spricht man von Geschlechts- oder Geschlechterstereotypen. Verwandte Begriffe sind: Vorurteil, Klischee, Menschenkenntnis, Geschlechtsrolle und Gender.
Trägergruppe eines Stereotyps
Von einem Stereotyp spricht man nicht, wenn der behauptete Sachverhalt nur die Meinungsäußerung weniger einzelner Personen ist. Unterstellt ist vielmehr, daß das Stereotyp die weit verbreitete oder übliche Meinung einer größeren Personengruppe - die wie i.f. als Trägergruppe des Stereotyps bezeichnen - darstellt. Wenn man also von einem Stereotyp spricht, muß man eigentlich immer die Trägergruppe mit angeben. Die Trägergruppen der Frauen, Männer, Christen, Moslems, Vegetarier usw. können jeweils eigene gruppenspezifische Stereotypen haben, auch wenn sie im gleichen Land zusammen leben. Die Bezugsgruppe und die Trägergruppe können disjunkt sein, müssen es aber nicht. Die Stereotype "Männer sind gewalttätig" und "Frauen sind zickig" sind in der Bevölkerung weit verbreitet, die Bezugsgruppe ist also eine Teilmenge der Trägergruppe. In solchen Fällen können Stereotype Teil des Selbstkonzepts von Männern bzw. Frauen sein.Informationsgehalt von Stereotypen
Stereotype betreffen inhaltlich in der Regel nur einen sehr begrenzten Merkmalsbereich von Personen (im Gegensatz zum verwandten Begriffs Geschlechtsrolle, der i.d.R. ein weiteres soziales Verhaltensspektrum abdeckt). Die Aussage des Stereotyps kann sich insb. beziehen auf:- biologische Merkmale ("Männer sind stärker als Frauen") oder
- soziale Merkmale ("Frauen haben lange Haare", "Frauen tragen Kleider").
Entstehung von Stereotypen
Stereotype entstehen zunächst einmal in jedem Menschen von alleine durch Beobachtung seiner Umwelt und durch Klassifizierung seiner Beobachtungen. Durch Kommunikation können Stereotype zwischen verschiedenen Personen weitergegeben werden, die sich gegenseitig in ihren Beobachtungen bestätigen. Stereotype können also auch bei Personen vorhanden sein, die keine eigenen Beobachtungen machen konnten. Neben Erfahrungswissen, das auf persönlichen Beobachtungen beruht, sind insb. Medien und ähnliche Informationsquellen ebenfalls Ursache für Stereotype. Politische Propaganda versucht regelmäßig, solche Stereotype (z.B. Feindbilder) zu erzeugen. Ein Beispiel hierfür ist die notorische Negativdarstellung von Männern und die Darstellung von Frauen als hilflose Opfer des Patriarchats in den Medien. Sofern die medial produzierten Stereotype den eigenen Beobachtungen widersprechen, wird der Konflikt i.d.R. zugunsten der eigenen Beobachtungen aufgelöst. Fehlen dagegen eigene Beobachtungen, sind medial gebildete Stereotype regelmäßig erfolgreich.Korrektheit von Stereotypen
Bei der individuellen oder sozialen Bildung von Stereotypen können grundsätzlich Fehler auftreten, also unzutreffende statistische Aussagen entstehen - dieser Verdacht wird heute fast routinemäßig gegen vorhandene Stereotype erhoben, ist aber in dieser Pauschalität falsch. Stereotype sind ganz im Gegenteil die mit Abstand zuverlässigsten Indikatoren für die tatsächlichen Verhältnisse. Stereotype sind also normalerweise zutreffendes Erfahrungswissen, bezogen auf menschliches Verhalten bezeichnet man sie auch als Menschenkenntnis oder etwas weiter gefaßt als Soft Skills.Normative Geschlechtsstereotype
Normative (präskriptive) Wirkung von
Stereotypen
"Gender" oder "Gender-Rollen" werden häufig als Gender- oder Geschlechtsstereotype bezeichnet. Dabei
wird der deskriptive Begriff Stereotyp implizit und ohne
Rechtfertigung oder Einschränkung zu einem normativen
Begriff umdefiniert: Stereotype werden redefiniert als
Norm (im Sinne von Vorschrift oder Gesetz) bzw. soziale
Erwartungen an Personen, sich in bestimmter Weise zu
verhalten. Es wird postuliert, daß diese Erwartungen
die Phänomene erzeugen, die in dem Stereotyp
beschrieben werden.
M.a.W. sind hier Stereotype keine Erkenntnisse mehr, die
individuell durch Beobachtungen erzeugt werden, sondern es
wird folgender sozialer Wirkmechanismus unterstellt:
Der klassische Beleg hierfür ist das Das Gleichstellungsparadox in den skandinavischen Staaten. Ferner wird oft argumentiert, Stereotype (bzw. Vorurteile) seien unterbewußt vorhanden und würden auch dann, wenn das Stereotyp explizit verneint wird, zu diskriminierendem Verhalten führen. Diese Theorie wird von der sehr umfangreichen Metastudie Forscher (2016) eindeutig widerlegt: ... we found little evidence that changes in implicit bias mediate changes in explicit bias or behavior. Together, these findings suggest that implicit bias is malleable, but that changing implicit bias does not necessarily lead to changes in explicit bias or behavior. Der seit Jahrzehnten sehr häufig zur benutzte implicit association test (IAT), mit dem unterbewußte Vorurteile gemessen und diskriminierendes Vehalten prognostiziert werden soll, gilt mittlerweile laut Singal (2017) als unzuverlässig und unbrauchbar. Übersehen wird regelmäßig der Nutzen von Stereotypen: für die soziale Interaktionssicherheit ist es sehr hilfreich, das Verhalten anderer Individuen mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig einschätzen zu können. Viele Stereotype stellen Erfahrungswissen dar, wie mit anderen Personen umzugehen ist, und durch bilden sich durch gegenseitige Lernprozesse heraus.
- Stereotype werden von bestimmten Instanzen willkürlich "erfunden".
- Stereotype werden verbalisiert oder auf andere Weise den Betroffenen (also den Mitgliedern der Bezugsgruppe) mitgeteilt.
- Stereotype erzeugen bei den Empfängern "sozialen Druck", sich gemäß dem Stereotyp zu verhalten; hierbei wird stillschweigend unterstellt, daß sie sich die Empfänger "eigentlich" ohne diese Kommunikation und den Druck anders verhalten würden, das Stereotyp also die Hauptursache des beobachteten Verhaltens ist.
Mädchen und Mathematik
Normativ wirkende Stereotype werden auch oft als Ursache intellektueller Leistungsunterschiede angesehen. Diese können sich indirekt ebenfalls auf das Sozialverhalten auswirken, z.B. bei der Berufswahl oder beim beruflichen Erfolg. Das bekannteste Beispiel ist der geringe Mädchenanteil im oberen Leistungsspektrum der Mathematik. Studien, die dies auf Stereotype zurückführten, waren nicht reproduzierbar (bzw. wurden widerlegt, s. Ganley (2013), Flore(2019) und weitere Quellen) oder wurden falsch zitiert (s. Jussim (2015) und Stoet (2012)). Das Lehrbuch Asendorpf / Neyer (2012) schreibt zusammenfassend hierzu:"Im Schulalter sind Jungen insgesamt betrachtet nicht besser als Mädchen in mathematischen Fähigkeiten. Nur bei sehr hoher und sehr niedriger Fähigkeit sind Jungen überrepräsentiert. Die mit wachsender Aufgabenschwierigkeit steigende Überlegenheit des männlichen Geschlechts kann primär auf bessere räumliche Fähigkeiten und sekundär auf ein höheres mathematisches Selbstvertrauen zurückgeführt werden."D.h. das Stereotyp, Jungen seien mathematisch begabter als Mädchen, ist im oberen Leistungsbereich - der Neidkomplexe hervorruft - sachlich korrekt, im unteren Leistungsbereich - der regelmäßig übersehen wird - sind Jungen im Nachteil. Bei einer Durchschnittsbildung entsteht erst mit wachsendem Alter eine männliche Überlegenheit. M.a.W. können Ergebnisse von Begabungsuntersuchungen von 10-jährigen nicht einfach auf Erwachsene übertragen werden.
Einfluß egalitärer Gesellschaften
Der Glaube, daß normativ wirkende Stereotype monokausal statistisch relevante Leistungsunterschiede erzeugen können, ist auch insofern unplausibel, es noch viele weitere Faktoren eine Einfluß haben können. Dies motivierte Untersuchungen, ob die Leistungsunterschiede zwischen Mädchen in egalitären Gesellschaften geringer sind als in weniger egalitären. Diese Hypothese konnte nicht bestätigt werden, s. Stoet (2014), Ireson (2016).Auswirkungen und Nutzen von Stereotypen
Falsch ist die Annahme, Stereotype seien einzeln oder in ihrer Gesamtheit wesentliche Ursache von negativ bewerteten sozialen Phänomenen, insb. von Geschlechtsunterschieden und der feministischerseits überall vermuteten Diskriminierung von Frauen. Das Lehrbuch Asendorpf / Neyer merkt hierzu an: im Mittel über alle Kulturen lässt sich keine Bevorzugung des männlichen Stereotyps nachweisen. .... In egalitären Kulturen können dennoch Geschlechtsunterschiede groß sein, sogar größer als in traditionellen Kulturen (z.B. bei Werthaltungen).Der klassische Beleg hierfür ist das Das Gleichstellungsparadox in den skandinavischen Staaten. Ferner wird oft argumentiert, Stereotype (bzw. Vorurteile) seien unterbewußt vorhanden und würden auch dann, wenn das Stereotyp explizit verneint wird, zu diskriminierendem Verhalten führen. Diese Theorie wird von der sehr umfangreichen Metastudie Forscher (2016) eindeutig widerlegt: ... we found little evidence that changes in implicit bias mediate changes in explicit bias or behavior. Together, these findings suggest that implicit bias is malleable, but that changing implicit bias does not necessarily lead to changes in explicit bias or behavior. Der seit Jahrzehnten sehr häufig zur benutzte implicit association test (IAT), mit dem unterbewußte Vorurteile gemessen und diskriminierendes Vehalten prognostiziert werden soll, gilt mittlerweile laut Singal (2017) als unzuverlässig und unbrauchbar. Übersehen wird regelmäßig der Nutzen von Stereotypen: für die soziale Interaktionssicherheit ist es sehr hilfreich, das Verhalten anderer Individuen mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig einschätzen zu können. Viele Stereotype stellen Erfahrungswissen dar, wie mit anderen Personen umzugehen ist, und durch bilden sich durch gegenseitige Lernprozesse heraus.
Kampfbegriff "Geschlechtsstereotyp"
Beim Begriff Geschlechtsstereotyp kann man analog wie bei
Kampfbegriff Gender die folgende feministische Diskursstrategie
beobachten:
- Der eigentlich deskriptive Begriff Stereotyp zu einem ausschließlich normativ zu verstehenden Begriff umdefiniert. Diese Umdefinition erfolgt oft ohne Begründung und nur implizit durch seine Verwendung. Sofern der normative Begriff überhaupt begründet wird, werden allenfalls einzelne plausible Beispiele aus dem Bereich des Sozialverhaltens ("Frauen tragen Röcke") präsentiert, die dann auf völlig beliebige Themen, insb. biologische Aussagen, verallgemeinert werden, ein eklatanter Fehlschluß.
- Die für ein normatives Stereotyp erforderliche Instanz, die das Stereotyp erfindet bzw. irgendwie erzeugt, wird frei herbeiphantasiert. Typischerweise wird ein simpler Verweis auf das Patriarchat oder "patriarchale Strukturen" als ausreichend betrachtet. Implizit werden alle oder bestimmte Männer als Verantwortliche für die Entstehung des Stereotyps hingestellt, ohne weitere sachbezogene Begründung.
- Geschlechtsstereotype skizzieren normalerweise einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Dieser Unterschied wird oft ohne Begründung als Nachteil für Frauen interpretiert und im Rahmen eines weiteren unzulässigen Fehlschlusses als Diskriminierung durch Männer (ähnlich wie beim normativen Gender-Begriff).
"Geschlechtsstereotype schreiben Personen auf Grund ihrer erkennbaren Geschlechtszugehörigkeit bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zu. Diese Zuschreibungen werden im Lauf des Lebens erworben und durch die Selbstdarstellung und die Außenwahrnehmung permanent aktiviert, sodass sie Vielen als "natürlich" erscheinen. Aus der Gender-Forschung ist bekannt, dass Stereotype im täglichen "doing gender" (West/Zimmerman 1989) eine entscheidende Rolle bei der Legitimierung von Ungleichbehandlungen spielen ... "Dieser Text und viele ähnliche suggerieren eklatant wahrheitswidrig,
- das in den Stereotypen enthaltene Wissen sei prinzipiell nicht natürlich, also immer künstlich erzeugt und sozusagen widernatürlich, und
- sei Ursache und Legitimation von Ungleichbehandlungen. Mit dem Begriff "Ungleichbehandlungen" wird zugleich implizit die Existenz einer sozialen Struktur postuliert, die mit ihren "Behandlungen" die soziale Differenzen (z.B. geringe Frauenanteile in den MINT-Fächern) überhaupt erst erzeugt und die für diese ursächlich und verantwortlich ist. "Legitimation" deutet an - ohne plausiblen Beweis -, daß die ungenannten Verursacher der sozialen Differenzen ohne die Legitimation nicht so handeln würden, sich also der Verwerflichkeit ihres Tuns bewußt sind oder es zumindest sein sollten.
"Abbau von Stereotypen" als versteckter
Totalitarismus
Google findet ca. 8.490 Ergebnisse bei der
Suche nach "Abbau von Stereotypen", ca. 3.460 Ergebnisse bei der
Suche nach "Beseitigung von Stereotypen"
und tausende weitere
bei der Suche nach ähnlichen Formulierungen, oft in einem
Atemzug genannt mit der Überwindung von Vorurteilen,
traditionellen Rollenbildern / Rollenkonzepten /
Rollenauffassungen, Hindernissen usw., sehr viele davon
aus feministischen Quellen.
Der Abbau von Stereotypen ist auch ganz offiziell und
uneingeschränkt Schwerpunkt aktueller feministischer
Gleichstellungspolitik.
Wegen des grundlegend falschen Verständnisses, was
Stereotype tatsächlich sind, sind diese Forderungen aber
prinzipiell nicht erfüllbar und laufen - ob gewollt oder
nicht, sei dahingestellt - auf eine totalitäre Kontrolle
der Bevölkerung hinaus, inklusive Denk- und
Sprechverboten.
- Stereotype entstehen zunächst durch Beobachtung; es kann nie ganz ausgeschlossen werden, daß sie danach eine normative Wirkung entfalten und den beobachteten Effekt verstärken. Hieraus wird das Recht abgeleitet, verhindern zu können, daß überhaupt im Alltag unerwünschte Beobachtungen gemacht werden, aus denen normative Stereotype entstehen könnten. Dies läuft auf eine völlige Kontrolle des sozialen Geschehens hinaus.
- Die i.a. frei herbeiphantasierten Verantwortlichkeiten für vorhandene Stereotype erlauben es, beliebige Personengruppen oder Instanzen als Verursacher bzw. Frauenfeinde zu diskreditieren und damit eine offene Debatte zu verhindern.
Literatur
Allgemeine Literatur zum Stereotype Threat
Literatur zur Glaubwürdigkeits- und Replikationskrise in der
Psychologie und Soziologie ist auf einer anderen
Seite gelistet.
- Jens B. Asendorpf, Franz J. Neyer: Psychologie der Persönlichkeit. 5., vollst. überarb. Aufl., Springer, ISBN 978-3-642-30263-3, 2012. http://www.springer.com/us/book/9783642302633
- Alice H. Eagly, Christa Nater, David I. Miller, Michèle Kaufmann, Sabine Sczesny: Gender stereotypes have changed: A cross-temporal meta-analysis of U.S. public opinion polls from 1946 to 2018. American Psychologist, 75:3, p.301-315, 04.2020. https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Famp0000494
- Patrick S. Forscher, Calvin K. Lai, Jordan R. Axt, Charles R. Ebersole, Michelle Herman, Patricia G. Devine, Brian A. Nosek: A Meta-Analysis of Change in Implicit Bias. Researchgate, 05.05.2016. https://www.researchgate.net/publication/308926636_A_Me ... it_Bias
- Lee Jussim: Stereotype Inaccuracy? Extraordinary Scientific Delusions and the Blindness of Psychologists. Psychology Today, 25.10.2012. https://www.psychologytoday.com/blog/rabble-rouser/201210/stereotype-inaccuracy
- Lee Jussim: Is Stereotype Threat Overcooked, Overstated, and Oversold? Heterodox Academy, 30.12.2015. https://heterodoxacademy.org/is-stereotype-threat-overc ... ersold/
- Jesse Singal: Psychology's Favorite Tool for Measuring Racism Isn't Up to the Job. New York Magazine, 11.01.2017. http://nymag.com/scienceofus/2017/01/psychologys-racism ... ob.html
Literatur zum Stereotype Threat für Mädchen in
Mathematik
-
Paulette V. Flore, Jelte Michiel Wicherts: Does stereotype threat influence performance of girls
in stereotyped domains? A meta-analysis. J. Sch. Psychol. 53:1 (Feb. 2015), p.25-44. DOI
10.1016/j.jsp.2014.10.002, 13.11.2014. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25636259
We conclude that publication bias might seriously distort the literature on the effects of stereotype threat among schoolgirls. We propose a large replication study to provide a less biased effect size estimate.
-
Paulette C. Flore, Joris Mulder, Jelte M.
Wicherts: The influence of gender stereotype threat on
mathematics test scores of Dutch high school students: a
registered report. Comprehensive Results in Social
Psychology, 30.01.2019. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/23743603.2018.1559647
Among the girls, we found neither an overall effect of stereotype threat on math performance, nor any moderated stereotype threat effects. Most variance in math performance was explained by gender, domain identification, and math identification.
-
Ganley, Colleen M.; Mingle, Leigh A.; Ryan, Allison
M.; Ryan, Katherine; Vasilyeva, Marina; Perry,
Michelle: An examination of stereotype threat effects on
girls' mathematics performance. Developmental Psychology, Vol 49:10,
S.1886-1897, 10.2013. http://psycnet.apa.org/psycinfo/2013-02693-001/
Across studies, we found no evidence that the mathematics performance of school-age girls was impacted by stereotype threat. In 2 of the studies, there were gender differences on the mathematics assessment regardless of whether stereotype threat was activated. - Gren Ireson: Gender achievement and social, political and economic equality: a European perspective. Educational Studies 43:1, p.40-50, 27.09.2016. http://tandfonline.com/doi/full/10.1080/03055698.2016.1237868
- Steven J. Spencer, Claude M. Steele, Diane M. Quinn: Stereotype Threat and Women's Math Performance. Journal of Experimental Social Psychology 35:1, 25.02.1998. http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022103198913737
- Gijsbert Stoet, David C. Geary: Can Stereotype Threat Explain the Gender Gap in Mathematics Performance and Achievement? Review of General Psychology 16:1, p.93-102, American Psychological Association, DOI: 10.1037/a0026617, 2012. http://psycnet.apa.org/psycinfo/2012-00560-001/
-
Gijsbert Stoet, David C. Geary: Sex differences in academic achievement are not
related to political, economic, or social equality. Intelligence 48 (January-February 2015),
p.137-151, 17.12.2014. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160289614001688
... The results raise doubts about the relation between national equality policies and mathematics achievement, and raise broader questions regarding women's underrepresentation in political, economic, and academic leadership despite stronger academic skills and ...