Zur Zeit tobt eine
mediale Schlacht um das "Framing
Manual" der ARD, das von Elisabeth Wehling
bzw. ihrem mysteriösen "Berkeley International
Framing Institute" verfaßt wurde.
"Framing" gilt als gefährlich, wenn es von Kritikern des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks oder von rechts
benutzt wird und als sinnvoll (in dem Manual zumindest),
wenn die Vorzüge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
im öffentlichen Bewußtsein verankert werden sollen.
"Framing"
"Framing" hat mehrere Bedeutungen. Hier relevant ist die Bedeutung, wonach Informationen mental in Begriffsnetzwerke eingeordnet werden, also mit anderen Informationen und Begriffen und insb. Wertungen verbunden werden. Dies gilt vor allem für politisch relevante Informationen, die fast immer mit Werturteilen oder ideologischen Dogmen zusammenhängen. Framing ist einerseits ein Merkmal der menschlichen Informationsverarbeitung. Es funktioniert im Alltag sehr gut, kann allerdings auch zu inadäquaten Bewertungen von Informationen führen, hat also Schwächen. Diese Schwächen kann man insb. bei der politischen Berichterstattung systematisch ausnutzen, um ideologisch gefärbte Begriffsrahmen und eine verzerrte Realitätswahrnehmung beim Publikum zu erzeugen. Unter "Framing" wird auch ein solches systematisches Vorgehen verstanden, das die Beeinflussung der öffentlichen Meinung bis hin zur Desinformation zum Ziel hat. Letztlich ist dieses Framing eine Propagandatechnik, und zwar eine der wichtigsten. Ideologisch gefärbte Begriffsrahmen entstehen vor allem durch die Auswahl von Nachrichten (Beispiel: die MeToo-Kampagne von ZEIT Online) und durch die moralische Bewertung von Fakten durch Kommentatoren in entsprechenden medialen Machtpositionen - sofern nicht schon bei der Berichterstattung bewertet wird. Eine wichtige Rolle hierbei spielen einzelne Begriffe, in denen bestimmte Wortbestandteile positiv (Beispiel: "Willkommenskultur") oder negativ (Beispiel: "Lohnlücke") besetzt sind. Auf diese Weise werden unterschwellig Werturteile vermittelt und politische Agenden gesetzt oder ggf. sogar implizit kontrafaktische Aussagen verbreitet.Feministisches Framing
In den reichweitenstarken Medien wird der Einsatz von Framing vor allem dann beklagt, wenn die entstehenden Frames im Gegensatz zur dort dominierenden feministischen Ideologie (s.a. Die feministische Bewußtseinsindustrie) stehen. Zufällig übersehen wird, daß der Feminismus als Ideologie nur deshalb so erfolgreich sein konnte, weil es ihm gelang, dutzendweise feministisch geframte Begriffe im öffentlichen Bewußtsein zu implantieren. In diesem Blog werden solche Begriffe als (politische) Kampfbegriffe bezeichnet. Eine schnelle Suche anhand des Stichwortverzeichnisses ergab folgende Liste von feministischen Kampfbegriffen:- Alltagssexismus [->] [->]
- Androzentrismus [->]
- Anti-Gender [->]
- Anti-Genderismus [->]
- Antifeminismus [->]
- Chancengerechtigkeit [->]
- Chancengleichheit [->]
- Diversität [->]
- Entgeltdiskriminierung [->] [->]
- Entgeltlücke [->]
- Gender Pay Gap [->]
- Geschlechterdemokratie [->]
- Geschlechtergerechtigkeit [->] [->]
- Geschlechterhierarchie [->]
- Gläserne Decke [->]
- Gleichberechtigung [->]
- Gleichstellung [->]
- Gleichstellungsgebot [->] [->]
- hegemoniale Männlichkeit [->]
- Heteronormativität [->]
- Lohnlücke [->]
- marginalisiert / Marginalisierung [->]
- Mindestparität [->]
- Parität [->]
- Partizipation [->] [->]
- Patriarchat [->] [->]
- Privileg [->] [->]
- rape culture [->]
- Repräsentation [->]
- strukturelle Diskriminierung [->]
- tatsächliche Gleichberechtigung [->]
- Teilhabe [->] [->]
- toxische Männlichkeit [->]
- Überlebender [->]
- Vergewaltigungskultur [->]
- Wissensproduktion [->]
Fazit
Die eigentliche Erkenntnis an dieser Stelle ist, daß unsere feministischen Medien und insbesondere die weit überwiegend feministisch orientierten Politikjournalisten seit Jahrzehnten massives Framing zugunsten ihrer eigenen Ideologie betreiben, ohne dabei die geringsten Skrupel zu haben. Sobald aber das eigene Framing konterkariert wird durch "Gegenbegriffe", wird Framing als solches als unmoralisch hingestellt. Man nennt so etwas auch Doppelstandard.