Inhaltsübersicht
Einführung: feministische Mythen
Falschaussagen über Politik und Demokratie
- Falschaussage (Politik) "Frauen sind in der Politik unterrepräsentiert."
- Falschaussage (Politik) "Der Feminismus setzt sich für gleiche Rechte von Männern und Frauen ein"
- Falschaussage (Politik / Recht) "Auf dem Papier ist die Gleichberechtigung erreicht, in der Realität aber nicht"
Falschaussagen über Wirtschaft
- Falschaussage (Wirtschaft) "Mehr Frauen in Unternehmensvorständen führen zu einem höheren Unternehmenserfolg."
- Falschaussage (Wirtschaft) "In Ländern, wo es Quoten gibt, hat sich das positiv für die Unternehmen ausgewirkt."
- Falschaussage (Wirtschaft) "Die Subprimekrise (ab 2007) wäre mit Frauen an der Macht nicht passiert."
- Falschaussage (Soziales/Wirtschaft) "Frauen besitzen nur 1% aller weltweiten Vermögenswerte."
Falschaussagen über berufliche Karrieren von Frauen
- Falschaussage (Karrieren) "Frauen bekommen für die gleiche Arbeit 23% weniger Lohn als Männer."
- Falschaussage (Karrieren) "Das Gender Pay Gap wird durch Diskriminierung von Frauen verursacht."
- Falschaussage (Karrieren) "Frauen sind in hochbezahlten Stellen unterrepräsentiert."
- Falschaussage (Karrieren) "Frauen werden von einer gläsernen Decke vom beruflichen Aufstieg abgehalten."
- Falschaussage (Karrieren) "Frauen werden beim Probespielen für Orchester diskriminiert."
Falschaussagen über Soziales
- Kampfbegriff "unbezahlte Arbeit"
- Falschaussage (Soziales) "Die von Frauen geleistete Sorgearbeit wird nicht bezahlt"
- Falschaussage (Soziales) "Frauen sind dreifach durch Job, Kinder und Altenpflege belastet"
- Falschaussage (Soziales) "Frauen leisten viel mehr unbezahlte Arbeit im Haushalt als Männer"
- Falschaussage (Soziales) "Altersarmut ist ein Frauenproblem"
- Falschaussage (Soziales) "Frauen leisten so gut wie alle unbezahlte Arbeit"
Geschichtsfälschungen
Falschaussagen über Beziehungen und Sexualität
- Falschaussage (Sexualität) "Zehntausende von Frauen berichten in der #Aufschrei-Kampagne von ihrem täglichen Leid durch Sexismus."
- Falschaussage (Sexualität) "Ein Viertel aller Frauen werden im Laufe ihres Lebens wenigstens einmal vergewaltigt."
- Falschaussage (Sexualität) "Es ist undenkbar, daß eine Frau eine Vergewaltigung erfindet."
Falschaussagen über Frauen an Universitäten
Sonstige Falschaussagen
- Falschaussage (theoretische Grundlagen) "Biologie spielt keine Rolle."
- Falschaussage (theoretische Grundlagen) "Frauen können alles."
Einführung: feministische
Mythen
Übersicht über feministische Mythen, Falschaussagen
und Propaganda
Populistische politische Bewegungen, zu denen auch
der Feminismus zählt, setzen ein ganzes Bündel von Propaganda-Methoden ein. Zu den gängigsten zählen
Lüge und
Täuschung, also die Verbreitung von unwahren oder
irreführenden Behauptungen, die man sachlich widerlegen kann.
(Hiervon zu unterscheiden sind bzw. ergänzend dazu kommen
sprachliche
Verzerrungen, Framing und ähnliche Methoden, die auf
ein falsches Verständnis von Texten und Behauptungen zielen,
unabhängig von deren sachlicher Korrektheit.)
Auf dieser Seite sind gängige feministische Falschaussagen
bzw. Mythen zusammengestellt. Sie können wie folgt gruppiert
werden:
- Rolle und Status von Frauen bzw. Männern in der politischen Öffentlichkeit
- Einfluß von Frauen auf die Gesamtwirtschaft
- berufliche Karrieren von Frauen
- Beiträge von Frauen und Männern zu sozialer Arbeit
- Geschichtsfälschungen
- Stellung von Frauen an Universitäten
- Sexuelle Belästigung von Frauen
Falschaussagen über Politik und
Demokratie
Falschaussage (Politik) "Frauen sind in der
Politik unterrepräsentiert."
Diese Aussage ist grundsätzlich falsch. Sie
kommt in zahllosen Varianten vor, wenn der geringe Anteil
an Frauen im Bundestag, in Länderparlamenten oder anderen
anderen demokratisch gewählten Institutionen beklagt wird.
Behauptet wird dabei zugleich, der geringe Anteil sei
irgendwie ungerecht oder sogar eine Verletzung
demokratischer Prinzipien und müsse durch Gegenmaßnahmen
wie Frauenquoten in Parlamenten bzw. Parteien kuriert
werden.
Die These von der Unterrepräsentiertheit ist grundsätzlich
falsch. Frauen sind repräsentiert, und zwar durch die
Personen, die sie gewählt haben, darunter viele
Männer!
In der in Deutschland und allen modernen Staaten
vorhandenen repräsentativen Demokratie (auch indirekte oder
parlamentarische Demokratie genannt) werden politische
Sachentscheidungen durch Abgeordnete getroffen. Diese
Abgeordneten werden frei gewählt. Die Freiheit besteht aus
dem aktiven Wahlrecht, wonach jeder Bürger in freier
Entscheidung seine Stimme einer Person oder einer Partei
geben kann, und dem passiven Wahlrecht, wonach jeder Bürger
für ein Amt kandidieren kann.
Mit diesen Grundprinzipien einer Demokratie ist es völlig
unvereinbar, den Ausgang von Wahlen vorab anhand
ideologischer Dogmen zu bestimmen, indem z.B. ein
bestimmter Mindest- oder Höchstanteil an Personen, die
bestimmte biologische oder soziale Merkmale aufweisen,
festgelegt wird, z.B. Millionäre, Hartz4-Empfänger,
Linkshänder, Homosexuelle usw.
Frauen sind also keineswegs unterrepräsentiert, sondern
von Personen repräsentiert, die von viele feministischen
Akteuren als charakterlich minderwertige Unterdrücker der
Frauen angesehen werden - nur unter dieser Annahme ist die
heftige Ablehnung von Männern als Interessenvertreter von
Frauen denkbar.
Im übrigen ist der Versuch, den Begriff "Repräsentation"
umzudefinieren, ein klassischer Fall von
Feministischem Doublespeak.
Falschaussage (Politik) "Der Feminismus setzt
sich für gleiche Rechte von Männern und Frauen
ein"
Diese Aussage kommt in diversen Varianten und alternativen
Formulierungen vor, z.B. als Frage: "Bist du für gleiche
Rechte? Dann bis Du Feminist!".
Inhaltlich ist die Aussage grundsätzlich falsch und
verlogen, wenn man das Agieren des institutionalisierten
Feminismus als Maßstab heranzieht. Dieser hat vor allem
für Frauenquoten und ähnliche Regelungen gekämpft, die
einseitig Frauen privilegieren und die gerade im Gegensatz
zur GG Art. 3 stehen, sich also (sehr erfolgreich) sich
für ungleiche Rechte von Männern und Frauen
eingesetzt.
Gleiche Rechte bedingen auch gleiche Pflichten. Von einem
Einsatz für gleiche Pflichten, z.B, einem Wehr-
oder Ersatzdienstauch für Frauen, war ebenfalls nie die
Rede.
Falschaussage (Politik / Recht) "Auf dem
Papier ist die Gleichberechtigung erreicht,
in der Realität aber nicht"
Der erste Teil dieser Falschaussage bezieht sich i.d.R.
auf die Abschaffung von Gesetzen, die GG Art. 3
widersprechen oder auf den Effekt, daß mit der
Inkraftsetzung des Grundgesetzes am 24. Mai 1949 solche Gesetze
ungültig wurden und nicht mehr angewandt werden
konnten. D.h. die Rechtslage hat sich seit 1949 erheblich
zugunsten von Frauen verbessert.
Für Männer gilt das nicht. Schon im Grundgesetz findet
sich eine massive Abweichung von der Gleichberechtigung:
die Wehrpflicht galt und gilt immer noch nach Art.
12a GG nur für Männer. Ersatzweise war ein Zivildienst
zu leisten. Es ist nicht plausibel darstellbar, daß Frauen
nicht wenigstens Zivildienst leisten können.
Es gilt darüber hinaus eine sehr lange Liste von Gesetzen und Verordnungen,
die Männer und Frauen unterschiedlich behandelt. Fast
ausnahmslos werden Frauen durch diese Gesetze
und Verordnungen privilegiert.
Der zweite Teil der obigen Falschaussage ist daher eher
unfreiwillig richtig. Mit Bezug auf das hier als
Kontextwissen unterstellte Opferabo der Frauen ist
eigentlich gemeint, und so wird die Aussage meist auch
verstanden, daß Frauen in der sozialen Realität irgendwie
benachteiligt sind (was nichts mit Gleichberechtigung zu
tun hat) oder sich zumindest so fühlen. Die objektiv
vorliegende Gesetzeslage ist genau umgekehrt: Grob
geschätzt gibt es zwischen 50 und 100 Bundes- und
Länder-Gesetze, die Frauen Privilegien garantieren
(darunter mehrere Dutzend ähnliche im Bereich
Frauenbeauftragte und Zugang zu Arbeitsplätzen).
Falschaussagen über
Wirtschaft
Falschaussage (Wirtschaft) "Mehr Frauen in
Unternehmensvorständen führen zu einem höheren
Unternehmenserfolg."
Die Literatur zum Thema "Frauen in Vorständen"
ist kaum noch überschaubar, die Zahl der einschlägigen
Publikationen liegt weit über 100. Auf der separaten Seite
Frauen in Unternehmensvorständen
wird der Stand der Wissenschaft hierzu ausführlicher
dargestellt. Zwei sehr umfangreiche Metastudien kommen zu
der klaren Bewertung, daß der derzeitige Forschungsstand
eine generelle ökonomische Vorteilhaftigkeit von Gender
Diversity nicht beweist.
Dies hält allerdings führende feministische Politiker
keineswegs davon ab, immer wieder anderslautende unwahre
Behauptungen zu verbreiten. An Dreistigkeit kaum zu
überbieten ist der häufige Hinweis, die unwahre Behauptung
sei durch die sog. "McKinsey-Studie"
(s.u.) bewiesen.
Das einzige Land, von dem ein flächendecker
Erfolgsvergleich von männlich und weiblich geführten
Unternehmen bekannt ist, ist Schweden. Schweden ist wegen
seiner streng feministischen Ausrichtung ein ideales
Versuchsobjekt. In einer äußerst umfangreichen Analyse wurden 125.000
schwedische Unternehmen auf ihre Umsatzrendite hin
untersucht. Weiblich geführte Unternehmen verdienten
entgegen den Erwartungen statistisch 8,4 % weniger als
männlich geführte. Ungleiche Branchenverteilungen und
andere Störfaktoren wurden dabei statistisch
herausgerechnet.
Quellen
- Sebastian Balzter: Weibliche Chefs machen weniger Gewinn. FAZ, 12.03.2014. https://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/we ... 36.html
Die McKinsey-Studie "Women
Matter" (2007)
Einer der am häufigsten zitierten "Belege" für die These,
daß mehr Frauen in Unternehmensvorständen zu einem höheren
Unternehmenserfolg führen, ist das folgende oft als
"McKinsey-Studie" oder "Catalyst-Studie" (Catalyst ist
eine feministischen Pressure Group innerhalb von McKinsey)
bezeichnete Werk:
Georges Desvaux, Sandrine Devillard-Hoellinger, Pascal Baumgarten: Women Matter - Gender diversity, a corporate performance driver. McKinsey & Company, 2007. https://www.mckinsey.de/sites/mck_files/files/Women_Matter_1_brochure.pdfBeispielsweise verweist EU-Kommissar Viviane Reding wiederholt darauf, u.a. in Frauen in wirtschaftlichen Entscheidungspositionen in der EU: Fortschrittsbericht. Die Studie ist hochgradig unwissenschaftlich, sie erfüllt nicht einmal elementarste Anforderungen wissenschaftlich sauberen Arbeitens:
- Basis der Statistiken sind "231 public and private companies, as well as non-profit organisations". Über die Zusammensetzung dieser Grundgesamtheit ist nichts bekannt, insb. ob sie repräsentativ für irgendetwas sind. Hiervon wurde 101 Organisationen ausgesucht, bei denen Befragungen durchgeführt wurden. Über die Befragungen werden keine Details (z.B. Stichprobenbildung, Rücklauf) verraten.
- Bewertet wurden 9 Aspekte, die ein Indiz für "organisational excellence" darstellen (Bild 6). Bei den meisten wurden nur marginale Differenzen zwischen rein männlich geführten und gemischt geführten Organisationen (Bild 8) festgestellt. Ferner wurden 3 Aspekte der "economic performance" untersucht. Dabei ergab sich nur beim Average EBIT ein deutlicher Vorteil (Bild 9), wobei allerdings aus ungenannten Gründen die Firmen aus dem Finanzsektor ausgelassen wurden und im Endeffekt nur noch 73 Unternehmen einbezogen wurden.
- Die Unternehmensdaten beziehen sich auf den Zeitraum 2003-2005, Diese liegt überwiegend in der ausgeprägten konjunkturellen Schwächephase von 2002-2004. In derartigen Phasen ist eine risikoaverse, defensive Unternehmensführung vorteilhafter als eine chancenorientierte, die in konjunkturellen Stärkephasen vorteilhafter ist.
- Es fehlt jegliche Analyse, ob die verglichenen Gruppen von Organisationen gleichartig zusammengesetzt sind, z.B. hinsichtlich Länderverteilung, Branche, Größe) und ob die ermittelten, meist kleinen Unterschiede statistisch signifikant sind.
Falschaussage (Wirtschaft) "In Ländern, wo es Quoten
gibt, hat sich das positiv für die Unternehmen
ausgewirkt."
Bei solchen Behauptungen fällt es manchmal
schwer, einen höflichen Ton beizubehalten.
Zunächst fällt auf, daß die Aussage äußerst vage ist.
Was sind "die Unternehmen eines Landes"?
Was sind "positive Auswirkungen"? Waren die Unternehmen nach Einführung einer Quote im Landesdurchschnitt "erfolgreicher" geworden als vorher?
Wie mißt man den Erfolg? Am Börsenkurs (sofern gelistet)? Am Umsatz? An Tobin's Q? An der Frauenquote im Vorstand?
Diese Aussage klingt zwar toll, wenn mit voller Inbrunst vorgebracht, ist dermaßen vage, daß sie nahezu sinnfrei ist. Wenn man nun die unklaren Begriffe einigermaßen plausibel konkretisiert, findet man sofort krasse Gegenbeispiele, die eher die genau umgekehrte Aussage plausibel erscheinen lassen, daß sich Quoten negativ auf die Unternehmen auswirken:
Was sind "die Unternehmen eines Landes"?
Was sind "positive Auswirkungen"? Waren die Unternehmen nach Einführung einer Quote im Landesdurchschnitt "erfolgreicher" geworden als vorher?
Wie mißt man den Erfolg? Am Börsenkurs (sofern gelistet)? Am Umsatz? An Tobin's Q? An der Frauenquote im Vorstand?
Diese Aussage klingt zwar toll, wenn mit voller Inbrunst vorgebracht, ist dermaßen vage, daß sie nahezu sinnfrei ist. Wenn man nun die unklaren Begriffe einigermaßen plausibel konkretisiert, findet man sofort krasse Gegenbeispiele, die eher die genau umgekehrte Aussage plausibel erscheinen lassen, daß sich Quoten negativ auf die Unternehmen auswirken:
- Das einzige bekannte Fall eines Landes, bei dem man eine Frauenquote zwangsweise eingeführt wurde und bei dem man die Auswirkungen auf "alle wichtigen" Unternehmen genau analysiert hat, ist Norwegen. Dort wurden 2003 eine Frauenquote von 40% verordnet. Hochkarätige wissenschaftliche Publikationen haben einwandfrei nachgewiesen, daß die erzwungene Quote die Unternehmen sehr negativ beeinflußt hat und in großem Stil Firmenwert vernichtet hat. Die bekanntesten wissenschaftlichen Publikationen sind: Kenneth R. Ahern, Amy K. Dittmar: The Changing of the Boards: The Impact on Firm Valuation of Mandated Female Board Representation und David A. Matsa, Amalia R. Miller: A Female Style in Corporate Leadership? Evidence from Quotas" .
- Man vergleiche das wirtschaftlich sehr erfolgreiche Deutschland - als ein Land ohne gesetzliche Frauenquote und mit sehr geringen faktischen Frauenanteilen in Vorständen - mit den anderen EU-Mitgliedstaaten, die oft gesetzliche Quoten oder viel höhere faktische Frauenanteile in den Vorständen haben, aber wirtschaftlich weitaus weniger erfolgreich sind. Offensichtlich besteht eine negative Korrelation zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Frauenquoten. Wegen der Größe von Deutschland ist alleine dieses krasse Gegenbeispiel ausreichend, um zu zeigen, daß die Aussage "In Ländern, wo es Quoten gibt, hat sich das positiv für die Unternehmen ausgewirkt." unhaltbar ist.
Falschaussage (Wirtschaft) "Die Subprimekrise (ab
2007) wäre mit Frauen an der Macht nicht
passiert."
Die gut ein Jahrzehnt nachwirkende US-Immobilienkrise ab 2007 (auch Subprimekrise
genannt) wurde durch gigantische Spekulationen mit
verbrieften US-Hypothekenkrediten vom Schuldnern mit
minderer Bonität verursacht. Auf dem Höhepunkt der Krise
und auch später wurde immer wieder das Bild des
verantwortungslosen Börsenzockers bemüht, der unter
steigendem Testosteroneinfluß immer irrsinnigere Wetten
abschließt. Unzählige Male wurde die These aufgestellt, die Männer seien Schuld
an der Krise und das Desaster wäre nicht passiert,
wenn Frauen die Macht in den Banken hätten. Frauen sind
nämlich verantwortungsbewußter und risikoaverser. Die Schuld "der Männer" an der Finanzkrise war auch
vielfach ein Argument, durch Frauenquoten in
Machtpositionen das Unheil durch die Männer zu reduzieren.
Die später oft als finanzielles Ultragift
bezeichneten Finanzderivate waren sogenannte Credit Default Swaps bzw. Collateralized Debt Obligations. Diese waren so
tückisch konstruiert, daß selbst Banken als Käufer dieser
Produkte deren Gefährlichkeit unterschätzten (was Jahre
später zu heftige Schadenersatzprozessen führte). Details
sparen wir uns hier.
Als maßgebliche Erfinderin des Credit Default Swap (CDS)
gilt Blythe
Masters. Sie machte bei JP Morgan eine steile Karriere
und wurde bereits im Alter von 34 Chief Financial Officer
von JP Morgan (von 2004 - 2007). JP Morgan war damals
Pionier bei der Einführung von CDS. Sie wurde bei JP
Morgan reich und berühmt mit ihrem Ultragift.
Gemäß dem feministischen Motto "Frauen können alles"
können Frauen auch Finanzkrisen erzeugen. Ohne die von
Frau Masters erfundenen und propagierten CDS (und ohne die
Hilfe anderer "erfolgreicher" Kolleginnen) hätte es die
Finanzkrise nicht gegeben! Man kann nur spekulieren, ob
die Subprimekrise vermieden worden wäre, wenn man keine
gewissenlose weibliche Spekulanten auf Machtpositionen in
den Banken gelassen hätte.
Falschaussage (Soziales/Wirtschaft) "Frauen
besitzen nur 1% aller weltweiten Vermögenswerte."
Ein Klassiker unter den Falschaussagen. Die Aussage ist
unklar (was sind "Vermögenswerte"? in welche Währung
werden sie umgerechnet?) und kaum eindeutig beweisbar.
Tatsächliche Indizien lassen sich kaum finden, die
Behauptung wurde vor sehr langer Zeit in die Welt gesetzt
und immer wieder zitiert und nur aufgrund der häufigen
Zitierungen nicht angezweifelt (s. Woozle
effect). Ihr Ursprung, soweit er sich rekonstruieren
läßt, war eine willkürliche, methodisch unhaltbare
Schätzung. Der folgende Artikel geht der Entstehung dieser
Falschaussage - der diplomatisch als "Mythos" bezeichnet
wird - nach:
Philip Cohen: 'Women Own 1% of World Property': A Feminist Myth
That Won't Die. The Atlantic, 08.03.2013. https://www.theatlantic.com/sexes/archive/2013/03/women ... 273840/
Falschaussagen über
berufliche Karrieren von Frauen
Falschaussage (Karrieren) "Frauen
bekommen für die gleiche Arbeit 23% weniger Lohn als
Männer."
Eintrag ist verschoben auf die Seite Kampfbegriff
"Gender Pay Gap".
Falschaussage (Karrieren) "Das Gender Pay
Gap wird durch Diskriminierung von Frauen
verursacht."
Eintrag ist verschoben auf die Seite Kampfbegriff "Gender Pay Gap".
Falschaussage (Karrieren) "Frauen sind
in hochbezahlten Stellen unterrepräsentiert."
Implizit wird hier behauptet, in bestimmten
Berufsgruppen oder Gehaltsklassen müßten bestimmte
Bevölkerungsgruppen - hier speziell Männer und Frauen -
proportional repräsentiert sein, bzw. es sei ein Unrecht,
wenn dies nicht der Fall ist.
Diese Behauptung ist aus mehreren Gründen grundsätzlich
falsch bzw. unglaubwürdig:
- Berufsgruppen oder Gehaltsklassen sind keine Parlamente, in denen irgendwelche Bevölkerungsgruppen werden müßten. Dies gilt noch nicht einmal für Parlamente, Parteiämter oder ähnliches.
- Das hier benutzte moralische Prinzip - Anspruch auf Repräsentation von Kollektiven - wird nur selektiv auf Berufe angewandt, bei denen Männer die Mehrheit haben und die (aus oft falsch eingeschätzten Vorteilen) Sozialneid auslösen. Als ernstzunehmendes moralisches Prinzip müßte es aber immer angewandt werden.
- Schlechtes Wetter ist kein Unrecht, von Unrecht kann man nur reden, wenn zugleich ein Verantwortlicher benannt wird. Dies ist hier nicht möglich.
- Aufgrund der Arbeitsmarktsegregation kann die Arbeitnehmerschaft durch ein Geschlecht dominiert sein.
- Der allgemeine IQ und andere Talentmaße haben zwar für Männer und Frauen den gleichen Durchschnitt, bei Männern ist die Varianz aber höher als bei Frauen. Dies macht es wahrscheinlich (aber keineswegs zwingend, denn auch andere Faktoren spielen eine Rolle, s. Pinker (2005)), daß in einem konkreten Arbeitsmarktsektor die qualifiziertesten Bewerber überwiegend männlich sind.
Quellen
- Steven Pinker: PSYCHOANALYSIS Q-and-A: Steven Pinker. The Harvard Crimson, 19.01.2005. https://www.thecrimson.com/article/2005/1/19/psychoanal ... -in-an/
Falschaussage (Karrieren) "Frauen
werden von einer gläsernen Decke vom beruflichen Aufstieg
abgehalten."
Ein Klassiker unter den Falschaussagen (sofern man
überhaupt eine ernstgemeinte Aussage unterstellt).
Diese Aussage ist offensichtlich nicht wörtlich zu nehmen,
sondern als Metapher zu interpretieren, wonach versteckte,
ggf. geheime, jedenfalls nicht sofort sichtbare
Hindernisse Frauen beim beruflichen
Aufstieg behindern.
Prinzipiell müßten eigentlich die Feministinnen, die die
Existenz der gläsernen Decke postulieren, ihre
Behauptungen selber präzisieren und beweisen. Worin die
postulierten Hindernisse bestehen, wie sie funktionieren
und welche Instanzen dabei welche Effekte auslösen, bleibt
allerdings i.d.R. völlig offen. In der Regel wird von der
"Unterrepräsentanz von Frauen" (s. Kampfbegriff "Unterrepräsentanz von Frauen")
ausgehend geschlußfolgert, daß es irgendetwas sein muß,
was man aber nicht genau benennen kann.
Anders gesehen wird hier mit der Hypnosetechnik Ambiguität
gearbeitet, mit der Debattengegner irritiert werden sollen.
Eventuelle Präzisierungen, worin die unsichtbaren
Mechanismen der gläsernen Decke bestehen, laufen
regelmäßig auf unbeweisbare Verschwörungstheorien hinaus,
in denen das Patriarchat bzw.
"partriarchale Zustände", angebliche Stereotype und diverse freie Erfindungen die
Hauptrollen spielen.
Die Verhältnisse sind hier ganz ähnlich wie bei dem
verwandten Kampfbegriff "strukturelle
Benachteiligung", bei dem ebenfalls offen
bleibt, welche Strukturen angeblich vorhanden sind.
Es gibt unzählige Widerlegungen der Theorie von einer
gläsernen Decke. Danach ist der geringer berufliche
Aufstieg großenteils verursacht durch falsche Berufswahl,
andere Präferenzen bei der Lebensgestaltung (ausgeglichene
Work-life-Balance), lange Elternzeiten, sofern Kinder
vorhanden sind, höherer Risikoaversion und weiteren
Faktoren.
Implizit wird ferner immer behauptet, daß diese
hinderlichen Mechanismen für Männer nicht vorhanden sind
oder zumindest deren beruflichen Aufstieg weniger stark
behindern (obwohl ihnen auch nichts geschenkt wird).
Sichtbare Mechanismen wie Frauenförderprogramme, Quoten
usw., die bewußt als Handicap für Männer gedacht sind,
sprechen unterdessen eher für einen gläsernen Fahrstuhl
für Frauen.
Falschaussage (Karrieren) "Frauen werden beim
Probespielen für Orchester diskriminiert."
Der Anteil der Frauen an renommierten Orchestern ist relativ
klein. Vor 2 Generationen, in der Mitte des 20.
Jahrhunderts, konnten sich bei vielen Orchestern nur Männer
bewerben, Frauen wurden also eindeutig diskriminiert. Später
war dies nicht mehr der Fall, der Frauenanteil blieb
trotzdem gering. Dies führte zu dem für solche Situationen
typischen Sozialneid und zur Unterstellung, der geringe
Frauenanteil sei durch Vorurteile, das Patriarchat usw.,
also durch das Geschlecht verursacht.
Diese These wurde von einem inzwischen legendären Papier
Goldin (2000)
scheinbar bestätigt.
Die Studie verglich verdecktes Probespielen - die Kandidaten
spielen hinter einem Vorhang, ihr Geschlecht ist für die
Jury nicht erkennbar - mit offenem Probespielen. Die Studie
kommt u.a. zu dem Ergebnis:
We find that the screen increases - by 50 percent - the probability that a woman will be advanced from certain preliminary rounds and increases by severalfold the likelihood that a woman will be selected in the final round.In dieser Aussage ist eher unklar, was mit "certain preliminary rounds" gemeint ist und welche Relevanz die Endrunde im gesamten Prozeß hat. Die "50 Prozent" und "um ein Vielfaches" klingen jedenfalls imposant. Für aufmerksame Leser blieb indes schleierhaft, wie Goldin und Rouse aufgrund ihrer eigenen Statistiken auf diese Zahlen kommen konnten. Nach den Rohdaten ist das verdeckte Vorpielen für Männer günstiger, nicht für Frauen. Die Rohdaten sprechen also für das genaue Gegenteil der zentralen Aussage des Papiers. Ferner werden hier Durchschnittswerte sehr kleiner Populationen verglichen, die eine sehr hohe Standardabweichung haben, das ist ein krasser Anfängerfehler. Die Aussagen von Goldin und Rouse sind daher statistisch völlig unhaltbar. Details der Fehler werden u.a. in Pallesen (2019), Pallesen (2019a) und Gelman (2019) dargestellt. Einige Kommentatoren rätseln, wieso ein derart mathematisch fehlerhaftes Papier die Begutachtung überstehen konnte. Selbst aufmerksam lesenden Journalisten hätte etwas auffallen sollen. Es gibt also keine statistische Evidenz, daß verdecktes Vorspielen die Chancen von Frauen (oder Männern) verbessert. Es handelt sich hier eindeutig um fake science. Die oben zitierte Formulierung der Autorinnen ist hochgradig irreführend, und es fällt schwer, dahinter keine Absicht zu sehen, zumal bei Prof. Goldin feministischer Aktivismus unübersehbar ist. Legendär ist das Papier trotzdem geworden, laut Google Scholar wurde es bisher über 1800 Mal zitiert und wird weiterhin ca. 100 Mal pro Jahr zitiert. Das eigentlich Interessante an dem Papier ist, daß die eklatanten handwerklichen Fehler 18 Jahre lang unentdeckt blieben und weiterhin ignoriert werden, obwohl die Fehler schon seit 2019 zumindest in der Fachöffentlichkeit diskutiert wurden. Das Papier kann daher als weiteres Beispiel für die Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies angesehen werden, ferner für das Phänomen, daß die Kritikfähigkeit der Medien umgekehrt proportional zur politischen Korrektheit von "wissenschaftlichen" Ergebnissen ist.
(Wir stellen fest, daß der Sichtschutz die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau in bestimmten Vorrunden weiter kommt, - um 50 Prozent - erhöht und die Wahrscheinlichkeit, daß eine Frau in der Endrunde ausgewählt wird, um ein Vielfaches steigert.
Entwicklungen nach der Veröffentlichung
des Goldin-Papiers
Probespielen hinter einem Vorhang ist aufgrund des
Goldin-Papiers seit langem Standard. Der Frauenanteil ist
mittlerweile auf ein Drittel angestiegen. Ob das verdeckte
Probespielen eine wesentliche Ursache dafür war, ist
fraglich, wichtiger dürften die zahllosen
Frauenförderprogramme gewesen sein.
Von einer Parität ist man jedenfalls noch entfernt. Man
würde also erwarten, daß das verdeckte Probespielen noch
perfektioniert wird, um auch kleinste Diskriminierungen
auszumerzen. Das Gegenteil ist der Fall. Woke Aktivisten
fordern heute die
Abschaffung des verdeckten Probespielens, weil inzwischen
andere Opferstatusgruppen an der Spitze der
Opferstatushierarchie stehen, namentlich Schwarze und
Indigene. Diese Minderheiten sind ebenfalls als Kollektive
unterrepräsentiert, und das verdeckte Probespielen macht es
unmöglich, sie gezielt zu bevorzugen.
Diese Kehrtwende ist ein markantes Beispiel dafür, daß
"wissenschaftliche Erkenntnisse" immer nur dann rezipiert
bzw. akzeptiert werden, wenn sie zu den ideologischen
Zielen passen.
Quellen
- Andrew Gelman: Did blind orchestra auditions really benefit women? Statistical Modeling, Causal Inference, and Social Science, 11.05.2019. https://statmodeling.stat.columbia.edu/2019/05/11/did-b ... -women/
- Claudia Goldin, Cecilia Rouse: Orchestrating Impartiality: The Impact of "Blind" Auditions on Female Musicians. American Economic Review 90:4, p.715-741, 04.09.2000. https://www.aeaweb.org/articles?id=10.1257/aer.90.4.715
- Jonatan Pallesen: Orchestrating false beliefs about gender discrimination. Medium, 19.02.2019. https://medium.com/@jsmp/orchestrating-false-beliefs-ab ... 48e1d02
- Jonatan Pallesen: Blind auditions and gender discrimination. jsmp.dk, 12.05.2019. https://jsmp.dk/posts/2019-05-12-blindauditions/
- Anthony Tommasini: To Make Orchestras More Diverse, End Blind Auditions. New York Times, 16.07.2020. https://www.nytimes.com/2020/07/16/arts/music/blind-aud ... ce.html
Falschaussagen über
Soziales
Kampfbegriff "unbezahlte Arbeit"
In zahlreichen feministischen Falschaussagen ist von
"unbezahlter Arbeit" oder äquivalenten Begriffen die Rede.
Dieser Kampfbegriff ist ganz zentral, zugespitzt formuliert
gibt es keine unbezahlten Arbeiten (die wirklich
"unbezahlten" Arbeiten werden weit überwiegend von Männern
geleistet!), der Begriff ist eine Schimäre. Der Begriff
enthält bei praktisch allen Arbeiten, die hier zur Debatte
stehen, zwei Fallen bzw. implizite Falschaussagen:
- Es wird implizit unterstellt, daß überhaupt ein Anspruch auf Bezahlung besteht und daß der männliche Lebenspartner bzw. ggf. das Kollektiv aller Männer diesen Anspruch zu erfüllen hat. Bei alleinlebenden Frauen ist besonders offensichtlich, wie absurd dieser Anspruch ist: Eine solche Frau wird für ihre Hausarbeit nicht bezahlt, aber sie hat auch keinen plausiblen Anspruch gegen irgenddjemand auf Bezahlung, weil sie den Aufwand selber verursacht und die Früchte der Arbeit selber konsumiert. In zahlreichen feministischen Falschaussagen wird vielfach ausgeblendet, wer Arbeiten beauftragt und wer die Früchte der Arbeit konsumiert hat und insofern zu einer Kompensation infreage kommt, mehr dazu hier.
- Neben finanziellen Vergütungen treten auch
Gegenleistungen in Form von "Naturalien" oder andere
wesentliche Kompensationen auf, d.h. die Arbeit ist gar
nicht unbezahlt. Diese Kompensationen werden schlicht
negiert bzw. geleugnet.
Der Begriff "bezahlte Arbeit" wird hier reduziert auf übliche nichtselbständige Arbeitsverhältnisse, bei denen die Arbeit und die finanzielle Vergütung in einem engen zeitlichen und quantitativen Zusammenhang stehen. Ähnlich gilt dies für viele Selbständige, z.B. Handwerker oder Steuerberater. Es gilt indes nicht mehr für freie Buchautoren oder Maler (Künstler). Letztere erschaffen Werke, für die sie einen Käufer finden müssen. Sie haben aber keine Garantie, einen solchen in kurzer Zeit zu finden, und der erzielte Preis hängt grundsätzlich nicht mit dem geleisteten Aufwand zusammen.
Viele "unbezahlte" Arbeiten werden tatsächlich regelmäßig ähnlich wie bei Schriftstellern vergütet. Wegen der Unkalkulierbarkeit und des Risikos, nichts zu bekommen, kann man dies als eine zweitklassige Art der Vergütung ansehen. Es ist aber genauso falsch, die Existenz dieser Vergütungen zu leugnen.
Falschaussage (Soziales) "Die von Frauen geleistete
Sorgearbeit wird nicht bezahlt"
Im Zusammenhang mit der Falschaussage, Frauen seien
zeitlich durch Kinder und Altenpflege weitaus mehr als
Männer belastet, wird meistens zusätzlich
behauptet, diese Sorgearbeiten seien unbezahlt. Diese
These ist aber unabhängig vom Umfang der "unbezahlten
Arbeit".
Der unterschlagene "Arbeitgeber"
Zunächst muß man hier wie so oft auf eine hinterhältige
Doublespeak-Technik hinweisen: der Begriff "unbezahlte
Arbeit" suggeriert, daß es sich hier um Tätigkeiten
handelt, die
- als Auftrag von einer unbekannten Instanz vergeben worden sind und die daher
- einen zumindest moralisch begründeten Anspruch auf eine finanzielle oder materielle Kompensation von dieser Instanz begründen.
Pflegebedürftige Eltern
Im Fall pflegebedürftiger Eltern sind die Eltern sozusagen
die auftraggebende Instanz. Die Betreuung der Eltern kann
man moralisch als eine Rückzahlung der Investitionen
ansehen, die die Eltern in ihre Kinder getätigt haben.
Im sozialen Mittelstand geht es oft auch darum, eine teure
professionelle Betreuung in einem Altenpflegeheim (sofern
nicht von einer Pflegeversicherung finanziert) zu
vermeiden, weil sie das spätere Erbe massiv reduzieren
würde. Faktisch ist ein derartiges Erbe eine spätere
Bezahlung der Betreuungsarbeit.
Kinder
Im Fall aufzuziehender Kinder sind die Eltern selber die
auftraggebende Instanz. Niemand ist gezwungen, Kinder zu
haben, eine Entscheidung für Kinder ist in Deutschland seit
Generationen freiwillig. Daß man den Sinn seines Lebens u.a.
darin sieht, Kinder zu haben (anstatt den Mount Everest zu
besteigen), ändert nichts daran, die Konsequenzen dieser
Entscheidung grundsätzlich selber tragen zu müssen. Daß der
Staat die Eltern durch das Kindergeld und diverse andere
Maßnahmen unterstützt, ist sinnvoll, sollte aber nicht mit
der Teilung der Verantwortung innerhalb einer Ehe bzw.
Lebensgemeinschaft verwechselt werden.
Die Kinderbetreuung ist ferner innerhalb einer Ehe oder
eheähnlichen Gemeinschaft keineswegs unbezahlt. Sie
begründet nämlich je nach der gewählten Arbeitsteilung in
der Ehe einen formaljuristischen wie auch moralischen
Rechtsanspruch auf Teile des Einkommens des Ehepartners,
entweder als direkte Geldzahlung oder indirekt durch die
Übernahme der gemeinsamen Lebenshaltungskosten für Miete,
Nebenkosten, Ernährung usw.
Falschaussage (Soziales) "Frauen sind dreifach
durch Job, Kinder und Altenpflege belastet"
Der obenstehende Titel ist nur eine von vielen Varianten
von Klageliedern über die Mehrfachbelastung von Frauen.
Wahlweise ist auch von Doppelbelastung oder
Dreifachbelastung von Frauen die Rede, manchmal
wird Hausarbeit zusätzlich oder anstelle der
Kinderbetreuung erwähnt.
Meistens ist unklar, welche "Belastungen" zusammengezählt
werden und wie die einzelnen Belastungen genau definiert
sind, ob nur reine Arbeitszeiten gemeint sind oder die
Qualität der Belastung eine Rolle spielt. Entscheidend ist
hier, daß hier ganz unterschiedliche "Belastungen" bzw.
Arten von Arbeit zusammengeworfen werden:
- unbezahlte Tätigkeiten, bei denen der :
- bezahlte Tätigkeiten
Kinderbetreuung
Sehr viele Frauen haben gar keine Kinder, dies wird ja oft
genug - speziell bei kinderlosen Karrierefrauen - beklagt
und in den Statistiken ausgewiesen. Daher sind sie auch
nicht durch Kindererziehung belastet. Laut Wippermann (2014), S.23
haben 72 % der Frauen zwischen 20 und 29 Jahren keine
Kinder, ebenso 28 % der Frauen zwischen 30 und 39 Jahren
und 19 % der Frauen zwischen 40 und 49 Jahren.
Die Aussage, durch Kinder belastet zu sein, ist also für
einen großen Teil der Frauen nicht korrekt, speziell in
den Lebensphasen, in denen man die ersten Sprossen der
Karriereleiter emporklettert.
Außerdem endet die Belastung durch ein oder mehrere Kinder
irgendwann, ab der Pubertät wird eine zu intensive
Bemutterung von den meisten Kindern sogar abgelehnt. Auf
ein Berufsleben von ca. 40 Jahren gerechnet beträgt die
Zeit der Kindererziehung typischerweise also nur rund 40
bis 60 % (bei mehreren Kindern).
Daß sich sehr viele Väter erheblich bei der
Kindererziehung engagieren und dabei die gleichen
Karrierenachteile erleiden wie Frauen, wird unterschlagen.
Altenpflege
Ebenfalls unterschlagen wird die erhebliche Leistung von
Männern bei der Altenpflege. Nach Hammer werden rund 5 Millionen ältere Menschen in
Deutschland von etwa ebenso vielen Angehörigen zu Hause
betreut und gepflegt. Rund ein Drittel dieser Angehörigen,
ca. 1.8 Millionen, sind Männer.
Sehr viele Männer haben außerdem Zivildienst geleistet, der
im Zeitraum 1963 bis1996 zwischen 15 und 20 Monaten dauerte und der ebenfalls
großenteils mit Pflegetätigkeiten absolviert wurde.
Quellen
- Eckart Hammer: Unterschätzt: Männer in der Angehörigenpflege: Was sie leisten und welche Unterstützung sie brauchen. Kreuz Verlag, 2014. https://www.amazon.de/gp/product/3451612658
- Carsten Wippermann: Kinderlose Frauen und Männer. Ungewollte oder gewollte Kinderlosigkeit im Lebenslauf und Nutzung von Unterstützungsangeboten. BMFSFJ, 08.2014. https://www.bmfsfj.de/blob/94130/bc0479bf5f54e5d798720b ... ata.pdf
Falschaussage (Soziales) "Frauen leisten viel mehr
unbezahlte Arbeit im Haushalt als Männer"
Im Zusammenhang mit der Falschaussage, Frauen seien
zeitlich durch Kinder und Altenpflege weitaus mehr als
Männer belastet, wird meistens zusätzlich
behauptet,
- Frauen würden länger im Haushalt als Männer arbeiten und
- diese Arbeiten seien unbezahlt, was wiederum die implizite Behauptung enthält, diese Arbeiten würden überhaupt ein Vergütungsanspruch gegen irgendjemanden erzeugen. Dieser Vergütungsanspruch wird insb. in Berechnungen der Gesamtarbeitszeitbelastung von Männern und Frauen aufgestellt, in denen die Hausarbeitsstunden mit der beruflichen Tätigkeit (von Männern) verrechnet werden, also implizit als Kompensation für das Einkommen, das ein Mann für die Familie verdient, verrechnet werden.
- Alleinlebende Frauen verwenden ca. 230 Minuten pro Tag für die Haushaltsführung,
- Alleinlebende Männer ca. 160 Minuten pro Tag, also eine gute Stunde weniger als Frauen.
Quellen
- Erlend Holz: Alltag in Armut: Zeitverwendung von Familien mit und ohne Armutsrisiko. Alltag in Deutschland - Analysen zur Zeitverwendung. Beiträge zur Ergebniskonferenz der Zeitbudgeterhebung 2001/02 am 16./17. Februar 2004 in Wiesbaden; Statistisches Bundesamt, Forum der Bundesstatistik, Bd. 43/2004, S. 39-66, 16.02.2004. https://www.bmfsfj.de/blob/76282/2fa7741a57733d863baa10 ... ata.pdf
Falschaussage (Soziales) "Altersarmut ist ein
Frauenproblem"
Aussagen wie "Altersarmut ist weiblich / ein
Frauenproblem" suggerieren, nahezu ausschließlich Frauen
seien von Altersarmut betroffen. Als Hauptursache der
Altersarmut von Frauen wird immer wieder Kindererziehung
angegeben, um Frauen als Opfer von geschlechtsbezogenen
Diskriminierungen darzustellen.
Hier liegt ein klassischer Fall einer gefälschten
Statistik und Vernebelungstaktik vor, der die Fakten
regelrecht auf den Kopf stellt.
Als altersarm definieren kann man Empfänger von
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Nach den
letzten Zahlen des Statistischen Bundesamts sind 415.568
Männer und 484.278 Frauen betroffen. Die Frauenquote unter
den Altersarmen beträgt somit 53.8%. Das ist eine knappe
Mehrheit, die Darstellung "Altersarmut ist ein
Frauenproblem" ist somit eine grobe Verfälschung dieser
Quote.
Für eine sachliche Bewertung des Problems müßte aber die
Altersstruktur der Bevölkerung berücksichtigt werden:
wegen der signifikant höheren Sterblichkeit von Männern
weist die Bevölkerungspyramide für die Altersgruppen ab 65
Jahre einen deutlichen Frauenüberschuß aus. Bei den großen
Altersgruppen von 70 - 80 Jahren kommen 115 - 130 Frauen
auf 100 Männer, bei den kleineren Altersgruppen ab 80
kommen 150 bis über 300 Frauen auf 100 Männer.
Daher ist der Anteil der Personen, die von
Altersarmut betroffen sind, bei Männern höher als
bei Frauen. Wenn überhaupt, dann sind also
Männer und nicht Frauen bei dem Risiko Altersarmut
aufgrund des Geschlechts benachteiligt. Insofern
laufen auch Versuche, die nicht vorhandene
Benachteiligung von Frauen infolge Kindererziehung
zu erklären, ins Leere. Es scheint je nach
ideologischer Prägung kaum vorstellbar zu sein, daß
auch Väter in die Kindererziehung investieren und
deswegen weniger Karriere als Männer ohne Kinder
machen. Das Risiko, wegen Kindern im Alter weniger
Rente zu beziehen, ist somit für Männer ebenfalls
vorhanden. Die implizite Behauptung, ausschließlich
Frauen seien davon betroffen, ist reine Propaganda.
Ausführlichere Analyse
- Hauke JanssenHauke Janssen: Münchhausen-Check: "Weiblich, alt, arm"Münchhausen-Check: "Weiblich, alt, arm". SpiegelSpiegel, 26.10.2013. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/muenchhausen- ... 80.html, http://www.spiegel.de/politik/deutschland/muenchhausen- ... 80.html
Falschaussage (Soziales) "Frauen leisten
so gut wie alle unbezahlte Arbeit"
Dies ist eine pauschale, dreiste Falschaussage, die auch in
Varianten wie "Frauen leisten weitaus mehr unbezahlte Arbeit
als Männer" vorkommt. Offen bleibt dabei,
Die häufige Argumentation, dies würde dadurch kompensiert, daß manche Frauen Kinder bekommen, ist falsch. Schwangerschaften sind freiwillig, Kinder sind individueller Lebenssinn und die eigentliche Kompensation für die Beschwerden einer Schwangerschaft, nicht zu reden vom Aufwand für die Kindererziehung, den Männer und Frauen gemeinsam tragen. Der Wehr- oder Zivildienst wurde dagegen staatlich erzwungen, der individuelle Nutzen ist Null. Schwangerschaften werden meist - wenn schon ein Arbeitsverhältnis besteht - vom Staat durch die Lohnfortzahlung bezahlt (eine Schwangere muß bzw. darf nicht arbeiten, erhält aber weiter den vollen Lohn vom Arbeitgeber, dem Arbeitgeber wird dieser arbeitsfreie Lohn von der Krankenkasse, also der Allgemeinheit, erstattet). Ferner wird regelmäßig übersehen, daß Männer weit überwiegend die Mannschaften der freiwilligen Feuerwehren, der Trainer von Sportvereinen etc. stellen. Hierzu sind sie zwar abgesehen von Ausnahmen nicht gezwungen, es handelt sich trotzdem um wichtige Dienstleistungen für die Allgemeinheit. Wenn diese Arbeiten nicht von freiwilligen übernommen würden, müßten ggf. bezahlte Kräfte angestellt werden, d.h. die Allgemeinheit hat einen geldwerten Nutzen von diesen freiwilligen Dienstleistungen. In die gleiche Kategorie fällt die aktive Mitarbeit in Parteien bzw. in kommunalen Parlamenten oder sonstigen Organen der demokratischen Selbstverwaltung. Hier ist regelmäßig viel administrative Arbeit, z.B. bei der Abwicklung von Wahlen, der Entwicklung von Entscheidungvorlagen in Kommissionen usw., zu leisten. Es wird notorisch darüber geklagt, daß Frauen hier kaum vertreten sind, um Macht auszuüben. Dies ist ist aber nur Folge davon, daß kaum Frauen bereit sind, die unbezahlte Vorarbeit zu leisten.
- welche Arten von Arbeit gemeint sind,
- ob überhaupt ein Anspruch auf Bezahlung besteht,
- wieviel Arbeit Männer vergleichsweise leisten.
Unbezahlte Arbeiten zugunsten der Allgemeinheit
Bei den feministischen Gesamtaufrechnungen werden
üblicherweise unbezahlte oder fast unbezahlte Arbeiten
zugunsten der Allgemeinheit, die weit übereiegend von
Männern geleistet werden, schlicht übersehen bzw.
weggelassen.
Am markantesten ist hier das "Übersehen" des Wehr- oder
Zivildienstes. Die meisten heute erwachsenen Männer mußten 1
- 2 Jahre ihres Lebens in einer Karserne verbringen und dort
ganztags für die Sicherheit des Vaterlands arbeiten. Bei
nominal ca. 1700 Stunden Arbeitszeit pro Jahr haben die
meisten Männer nach dem Wehrdienst bereits einen Vorsprung
von 2000 - 3000 nahezu unbezahlter Arbeitsstunden zum Wohle
der Allgemeinheit geleistet.
Die häufige Argumentation, dies würde dadurch kompensiert, daß manche Frauen Kinder bekommen, ist falsch. Schwangerschaften sind freiwillig, Kinder sind individueller Lebenssinn und die eigentliche Kompensation für die Beschwerden einer Schwangerschaft, nicht zu reden vom Aufwand für die Kindererziehung, den Männer und Frauen gemeinsam tragen. Der Wehr- oder Zivildienst wurde dagegen staatlich erzwungen, der individuelle Nutzen ist Null. Schwangerschaften werden meist - wenn schon ein Arbeitsverhältnis besteht - vom Staat durch die Lohnfortzahlung bezahlt (eine Schwangere muß bzw. darf nicht arbeiten, erhält aber weiter den vollen Lohn vom Arbeitgeber, dem Arbeitgeber wird dieser arbeitsfreie Lohn von der Krankenkasse, also der Allgemeinheit, erstattet). Ferner wird regelmäßig übersehen, daß Männer weit überwiegend die Mannschaften der freiwilligen Feuerwehren, der Trainer von Sportvereinen etc. stellen. Hierzu sind sie zwar abgesehen von Ausnahmen nicht gezwungen, es handelt sich trotzdem um wichtige Dienstleistungen für die Allgemeinheit. Wenn diese Arbeiten nicht von freiwilligen übernommen würden, müßten ggf. bezahlte Kräfte angestellt werden, d.h. die Allgemeinheit hat einen geldwerten Nutzen von diesen freiwilligen Dienstleistungen. In die gleiche Kategorie fällt die aktive Mitarbeit in Parteien bzw. in kommunalen Parlamenten oder sonstigen Organen der demokratischen Selbstverwaltung. Hier ist regelmäßig viel administrative Arbeit, z.B. bei der Abwicklung von Wahlen, der Entwicklung von Entscheidungvorlagen in Kommissionen usw., zu leisten. Es wird notorisch darüber geklagt, daß Frauen hier kaum vertreten sind, um Macht auszuüben. Dies ist ist aber nur Folge davon, daß kaum Frauen bereit sind, die unbezahlte Vorarbeit zu leisten.
Unbezahlte Arbeiten zugunsten der eigenen Person oder
Familie
Der Begriff der "unbezahlten Arbeit" wird in der
feministischen Propaganda fast immer reduziert auf Arbeit,
deren Nutznießer die Person selber oder ihre Familie ist.
Dabei werden regelmäßig willkürliche Segmente der Arbeiten
herausgepickt, in denen sich ein Nachteil von Frauen
konstruieren läßt. Bei einer seriösen Betrachtung müßte
berücksichtigt werden, daß in den meisten Fällen Frauen
diese Arbeiten selber veranlassen, selber die Früchte der
Arbeit konsumieren und / oder zeitlich versetzte oder
nichtfinanzielle Gegenleistungen erhalten.
Die wichtigen weiteren Arten von (angeblich) unbezahlter
Arbeit werden indidivuell in den folgenden Abschnitten
diskutiert. Es stellt sich regelmäßig heraus, daß die
pauschale Aussage, Frauen leisteten so gut wie alle (ober
auch nur wesentlich mehr) unbezahlte Arbeit, unhaltbar ist.
Geschichtsfälschungen
Übersicht
Geschichte hat aus Sicht von Ideologen und
Populisten die entscheidende Eigenschaft, einerseits
bewußtseinsbildend zu sein - jeder Mensch bezieht seinen
Begriffs- und Werterahmen großenteils aus der Geschichte
-, andererseits vergangen, prinzipiell nicht mehr
kontrollierbar und bei entsprechender politischer oder
medialer Macht beliebig manipulierbar. Geschichtsfälschung bzw. Geschichtsrevisionismus ist daher ein Lieblingssport
totalitärer Systeme, am besten illustriert in Orwells
Ministerium für Wahrheit und dessen Kontrolle der Vergangenheit.
Geschichtsfälschungen sind daher im Feminismus guter
Brauch, man kann hierbei zwei typische Ziele unterscheiden:
- Geschichtsfälschungen, die den historischen und immerwährenden Opferstatus von Frauen beweisen sollen.
- Geschichtsfälschungen, die besondere Leistungen von Frauen beweisen und diese glorifizieren sollen, die i.w. nur das Selbstwertgefühl von Frauen stärken sollen, bis hin zu unrealistischer Suprematie.
- Hexenverfolgungen, s. hierzu eigenen Abschnitt. Diese Geschichtsfälschung war lange Zeit eine entscheidende Basis für das Selbstbild der feministischen Bewegung und erklärt teilweise deren Radikalisierung.
- die Hypothese von einem prähistorischen Matriarchat, das später von "den Männern", die sich zu einem Patriarchat zusammengerottet hatten, gewaltsam beseitigt wurde.
- die kontrafaktische Behauptung, Ehefrauen hätten bis 1977 eine Erlaubnis des Ehemanns zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit benötigt.
- die kontrafaktische Behauptung, der Feminismus habe das Wahlrecht für alle Frauen mit friedlichen - eben weiblichen - Mitteln erkämpft, womit implizit behauptet wird, "die Männer" hätten das Recht zu wählen gehabt, die Frauen nicht.
- die Glorifizierung der Suffragetten als Heldinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts angeblich "vor allem mit passivem Widerstand, Störungen offizieller Veranstaltungen bis hin zu Hungerstreiks für ein allgemeines Frauenwahlrecht eintraten." Tatsächlich übten sie einen gewalttätigen Terror aus, inkl. Brandstiftung, Bombenanschläge und Mordversuchen und waren Teil der Frauenvereinigung "Orden der weißen Feder" (Order of the White Feather), die während des Ersten Weltkrieges Männer diffamierten, die sich nicht freiwillig zum Kriegsdienst meldeten und die für den Tod tausender Männer verantwortlich sind.
- die scheinbar authentische, tatsächlich gefalschte Selbstdarstellung von Betty Friedan in ihrem Buch "The Feminine Mystique", das wiederum auf (Geschichts-) Fälschungen anderer Autorinnen aufbaut und das einen enormen mobilisierenden Einfluß auf die 2. feministische Welle hatte.
- die angebliche Verfolgung lesbischer Frauen im Nationalsozialismus. Tatsächlich war Homosexualität unter Frauen im Nationalsozialismus nach § 175 nicht strafbar, lesbische Frauen wurden nicht verfolgt, weil sie lesbisch waren, sondern weil sie Jude oder Widerstandskämpfer waren. Im Gegensatz dazu wurden tausende Schwule aufgrund ihrer Homosexualität bestialisch ermordet.
- die Falschdarstellung von Ada Lovelace als historisch erster Programmierer.
- die Legende von den Trümmerfrauen, die angeblich einige Millionen Tonnen Bauschutt weggeräumt haben.
Falschaussagen über
Beziehungen und Sexualität
Falschaussage (Sexualität) "Zehntausende von
Frauen berichten in der #Aufschrei-Kampagne von ihrem
täglichen Leid durch Sexismus."
Mehr hierzu auf der Seite
#Aufschrei - eine Kurzanalyse.
Falschaussage (Sexualität) "Ein Viertel aller
Frauen werden im Laufe ihres Lebens wenigstens einmal
vergewaltigt."
Bei dieser Aussage ist zunächst einmal unklar, (1) auf
welches Land bzw. welchen Kulturkreis sie sich bezieht,
(2) auf welchen historischen Zeitraum sie sich bezieht
(viele Analysen liegen Jahrzehnte zurück), und (3) welche
Definition von Vergewaltigung (beispielsweise macht sich
ein Mann in Schweden als Vergewaltiger strafbar, wenn er
einvernehmlichen, aber ungeschützten Geschlechtsverkehr
mit einer Frau hat) unterstellt wird. Die Aussage wird
regelmäßig in dem Sinne eingesetzt, daß sie überall, zu
allen Zeiten und im Sinne einer physischen Gewaltanwendung
gilt.
Deutschland
Laut Polizeilichen Kriminalstatistik 2012 wurde in 2012 insg.
8.031 Fälle von Vergewaltigung und sexuelle Nötigung (StGB § 177 Sexuelle
Nötigung; Vergewaltigung) angezeigt. (Zum Vergleich: in 2012
wurden 2.126 Fälle von Mord und Totschlag, 48.711 Raubdelikte und
136.077 gefährliche und schwere Körperverletzungen angezeigt. Bei
den Fallzahlen sind die Versuche enthalten und weisen zum Teil
einen erheblichen Anteil aus. Dessen ungeachtet scheinen wir eine
sehr ausgeprägte Raub- und Körperverletzungs-Kultur zu haben.) Von
den 8.031 Fällen wurden 80,7% aufgeklärt, allerdings bleibt
unklar, welche Prozeßergebnisse die aufgeklärten Fälle darstellen.
Um die Zahlen zu bewerten, müssen folgende Fälle unterschieden
werden:
- Es fand tatsächlich eine Vergewaltigung statt und der Mann wurde verurteilt.
- Es fand tatsächlich eine Vergewaltigung statt und der Mann wurde aus Mangel an Beweisen nicht verurteilt.
- Es handelt sich um eine Falschbeschuldigung, es fand also keine Vergewaltigung statt. Eine Falschbeschuldigung ist eine Straftat, die dazu führt, daß die Frau umgekehrt angeklagt wird. Die Frau wurde verurteilt.
- Es handelt sich um eine Falschbeschuldigung, aber die Frau wurde aus Mangel an Beweisen nicht verurteilt.
Europa
Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) hat
Anfang 2014 Zahlen zur Gewalt gegen Frauen in den 28 EU-Mitgliedstaaten
veröffentlicht, die in vielen Presseartikeln verbreitet wurden.
Angeblich hat jede dritte Frau seit dem 15. Lebensjahr einen
"körperlichen und/oder sexuellen Übergriff" (dies wird wegen des
immer weiter ausgedehnten Vergewaltigungsbegriffs publizistisch
kaum noch vom Vergewaltigungsbegriff gemäß § 177 StGB
unterschieden) erlebt. Wesentlich beigetragen zu den hohen
europaweiten Durchschnitten haben extrem hohe Zahlen von rund 50%
in den skandinavischen Ländern, obwohl diese ausgesprochen
feministisch sind. In den verschiedenen Ländern wurden indes
völlig verschiedene Befragungsmethoden verwendet und es ist nicht
sichergestellt und unwahrscheinlich, daß einheitliche
"Gewalt"-Begriffe verwendet wurden. Die Statistik ist insgesamt
derart hanebüchen, daß sie als Unstatistik des Monats
März 2014 gewählt wurde.
USA
Die zitierte Falschaussage bezieht sich häufig auf USA
oder Nordamerika und wird von dort unzulässig auf
Deutschland übertragen. In den USA propagieren
einflußreiche Kreise den Begriff "rape culture", der
ausdrücken soll, Vergewaltigungen von Frauen durch Männer
seien gesellschaftlich akzeptiert und passierten praktisch
täglich. Die offiziellen Statistiken weisen aber so
gravierende Fehler auf, daß McElroy die Zustände mit der "großen Lüge",
einer von Hitler empfohlenen Propagandatechnik,
vergleicht. Quellen hierzu:
- Heather Mac Donald: The Campus Rape Myth - The reality: bogus statistics, feminist victimology, and university-approved sex toys. City Journal Vol. 18, no. 1, 2008. https://www.city-journal.org/2008/18_1_campus_rape.html
- Christina Hoff Sommers: Researching the "Rape Culture" of America. An
Investigation of Feminist Claims about Rape. chapter 10,
pp. 209-226 of Who Stole Feminism? (Simon &
Schuster Inc., New York, 1994). 1994. https://www.leaderu.com/real/ri9502/sommers.html
sehr viele Quellenangaben
- Christina Hoff Sommers: In Making Campuses Safe for Women, a Travesty of Justice for Men. The Chronicle of Higher Education, 2011-06-05. https://chronicle.com/article/In-Making-Campuses-Safe-for/127766/
- Caroline Kitchens: The Rape 'Epidemic' Doesn't Actually Exist. US News, 24.10.2013. https://www.usnews.com/opinion/blogs/economic-intellige ... culture
- Wendy McElroy: Making Men Rapists. The Future of Freedom Foundation, 12.03.2014. https://fff.org/explore-freedom/article/making-men-rapists/
viele Quellenangaben
- Wendy McElroy: The Big Lie of a "Rape Culture". The Future of Freedom Foundation, 07.04.2014 . https://fff.org/explore-freedom/article/the-big-lie-of-a-rape-culture/
- Rape shield laws in den USA und Kanada, Wikipdia, http://en.wikipedia.org/wiki/Rape_shield_law
- Hanna Rosin: When Men Are Raped. Slate, 29.04.2014. https://slate.com/human-interest/2014/04/male-rape-in-a ... en.html
- http://www.avoiceformalestudents.com/the-language-of-mi ... rators/ listet rund 30 misandrische Statements (mit Quellenangaben) von Verantwortlichen an Universitäten, die bei männlichen Studenten z.B. Falschbeschuldigungen für vertretbar halten und die Unschuldsannahme abschaffen wollen.
Falschaussage (Sexualität) "Es ist undenkbar, daß
eine Frau eine Vergewaltigung erfindet."
Aussagen dieser Form gibt es in mehreren Varianten. In
fanatisierten Zirkeln wird bereits die Möglichkeit, eine
Frau könnte im Zusammenhang mit sexuellen Kontakten die
Unwahrheit sagen, als unerträglicher Sexismus angesehen.
Aufgrund des Definitionsmachtkonzepts ist es sogar prinzipiell
unmöglich, daß eine Frau die Unwahrheit sagt, weil ihr
subjektiver Eindruck ja gerade definiert, was die Wahrheit
ist.
In der breiteren Öffentlichkeit sind weniger krasse
Standpunkte verbreitet, z.B. daß
"eigentlich eher"
der Frau geglaubt werden muß, die letztlich auf dem Konzept
der ethischen
Überlegenheit von Frauen basieren.
Ähnlich unhaltbar sind Schätzungen, die Falschbeschuldigungsquote
betrage nur vernachlässigbare 3 % (s.u. Quellen).
Einigermaßen seriöse Schätzungen wie die des Bayerischen
Landeskriminalamts (s.u.) kommen auf eine
Falschbeschuldigungsquote von 33%. Diese hohe Quote ist
keineswegs überraschend, denn das Risiko einer Frau, bei
einer intelligent angestellten Falschbeschuldigung erwischt
und verurteilt zu werden, ist sehr gering. Motive für
Falschbeschuldigungen gibt es zu Genüge, angefangen von
psychischen Erkrankungen wie im aktuellen Fall
Kark Dall
über
Beziehungsprobleme,
Rachegefühle nach Trennungen oder Auseinandersetzungen
um das Sorgerecht für gemeinsame Kinder.
Literatur
- Erich Elsner; Wiebke Steffen: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung in
Bayern. München 2005. Bayerisches Landeskriminalamt. 1. Auflage.
ISBN 3-924400-16-4, 2005. https://www.polizei.bayern.de/content/4/3/7/vergewaltig ... pfi.pdf
S. 157: ... Die nach Meinung der polizeilichen Sachbearbeiter zumindest "eher" als Vortäuschung oder falsche Verdächtigung einzustufenden Fälle machen zusammen mit den ohnehin als Vortäuschung oder falsche Verdächtigung angezeigten einen Anteil von etwa einem Drittel an allen den Vorfällen aus, die sich für die Polizei zunächst als Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung dargestellt haben.
- Arne Hoffmann: Freispruch: Sind Sie der nächste Jörg Kachelmann? eigentümlich frei, 31.05.2011. https://ef-magazin.de/2011/05/31/3014-freispruch-sind-s ... helmann
Listet eine größere Zahl von Quellen und Studien, in denen der Anteil der Falschbeschuldigungen bei Vergewaltigungsanklagen untersucht wurde. Der Anteil liegt typischerweise im Bereich von 30 - 50%, in Extremfällen bei 80%.
- Mythos 3 % - Falschbeschuldigungsquote bei Vergewaltigungsvorwürfen http://litigationiswar.wordpress.com/2011/07/04/mythos- ... rwurfen
- Gabriele Wolff: Alice Schwarzer und der Fall Jörg Kachelmann - Zwischenbilanz III, 30.1.2011. http://www.gabrielewolff.de/files/zwischen3.html
-
An International Timeline Of False Rape Allegations 1674-2015;
Compiled And Annotated By Alexander Baron
https://www.falserapetimeline.org/a-false-rape-timeline.html
Dokumentiert ca. 4000 Einzelfälle, dei meisten ab ca. 1990
-
http://falserapesociety.blogspot.de/
Diese Webseite war von 2008-2012 sehr aktiv mit über 2500 Blogposts, in denen viele einzelne Fälle von Falschbeschuldigung beschrieben werden. Hinzu kommt eine Liste von ca. 70 einschlägigen Studien und Veröffentlichungen. Die Fälle bzw. Publikationen beziehen sich durchweg auf die USA.
Falschaussagen über
Frauen an Universitäten
Falschaussage (Universitäten) "Die geringe Zahl
weiblicher Professoren ist auf Diskriminierungen
in den akademischen Strukturen zurückzuführen"
Der Anteil der Frauen unter den Professoren ist weltweit
gering. In grauer Vorzeit wurden Frauen hier massiv
diskriminiert: der Bildungsaufstieg und die Besetzung von
Professuren wurde ihnen gesetzlich verwehrt. Diese
historischen Diskriminierungen wurden nach dem 2.
Weltkrieg restlos beseitigt, der Frauenanteil unter den
Professuren stieg aber trotzdem nur langsam an. Die Frage,
warum immer noch so wenige Frauen Professor werden, wird
häufig wie in folgendem Beispiel aus der feministischen ZEIT beantwortet: "Auch
'Old-Boys-Netzwerke' spielen laut Kritikern eine Rolle: In
den Verfahren, in denen Professuren vergeben werden, sind
männliche Bewerber im Vorteil, weil in den Kommissionen
hauptsächlich Männer sitzen und die eher die - ihnen
ähnlichen - Männer auswählen."
Derartige Verschwörungstheorien werden sowohl in
redaktionellen Artikeln wie in Kommentaren dazu immer
wieder geäußert. Nachweise werden nicht erbracht, wenn
überhaupt, dann persönliche Erlebnisse von Frauen oder
genauer gesagt die dadurch ausgelösten Gefühle oder
Verdächtigungen.
Die Fakten besagen exakt das Gegenteil der
Verschwörungstheorien. Gerade an Universitäten sind
Strukturen, die Frauen bevorteilen und Männer
diskriminieren, offensichtlich, und die Beseitigung dieser
strukturellen Diskriminierung von Männern ist eine der Kernthemen
und -Forderungen des Maskulismus.
Die Unterstellung, weibliche Bewerber würden
benachteiligt, "weil in den Kommissionen hauptsächlich
Männer sitzen", verrät bestenfalls eine völlige
Unkenntnis, wie Berufungsverfahren ablaufen, wenn man es
nicht als bewußte Falschaussage bzw. Propaganda
interpretiert.
In allen Stufen von Berufungsverfahren ist neben den Fachvertretern aus dem jeweiligen Fachbereichen stets die Frauenbeauftragte involviert. Diese kann sämtliche Unterlagen einsehen und hat durch Sonderrechte, die faktisch auf eine Art Veto-Recht hinauslaufen, eine extrem starke Machtposition. D.h. die Interessen von weiblichen Bewerbern werden weitaus nachdrücklicher verfolgt als die von männlichen. Hierzu tragen auch Verfahrensvorschriften bei, wonach auch weibliche Bewerber zu Vorträgen eingeladen werden müssen, die bei gleicher Papierlage als Mann nicht eingeladen worden wären.
Sämtliche Schritte des Verfahrens müssen penibel dokumentiert werden. Die umfängliche Dokumentation wird mehrfach auf dem Instanzenweg (z.B. im Dekanat, im Fakultätsrat, im Senat, im Rektorat, im Ministerium) von verschiedenen Personen, darunter sehr vielen Frauen, überprüft. Dabei wird akribisch danach gesucht, ob weibliche Bewerber irgendwie benachteiligt wurden und das strategische Ziel der Frauenförderung beachtet wurde.
In allen Stufen von Berufungsverfahren ist neben den Fachvertretern aus dem jeweiligen Fachbereichen stets die Frauenbeauftragte involviert. Diese kann sämtliche Unterlagen einsehen und hat durch Sonderrechte, die faktisch auf eine Art Veto-Recht hinauslaufen, eine extrem starke Machtposition. D.h. die Interessen von weiblichen Bewerbern werden weitaus nachdrücklicher verfolgt als die von männlichen. Hierzu tragen auch Verfahrensvorschriften bei, wonach auch weibliche Bewerber zu Vorträgen eingeladen werden müssen, die bei gleicher Papierlage als Mann nicht eingeladen worden wären.
Sämtliche Schritte des Verfahrens müssen penibel dokumentiert werden. Die umfängliche Dokumentation wird mehrfach auf dem Instanzenweg (z.B. im Dekanat, im Fakultätsrat, im Senat, im Rektorat, im Ministerium) von verschiedenen Personen, darunter sehr vielen Frauen, überprüft. Dabei wird akribisch danach gesucht, ob weibliche Bewerber irgendwie benachteiligt wurden und das strategische Ziel der Frauenförderung beachtet wurde.
Sonstige Falschaussagen
Falschaussage (theoretische Grundlagen) "Biologie
spielt keine Rolle."
Eine der zentralen Fragen in der Geschlechterdebatte ist,
ob das soziale Verhalten von Männern und Frauen, ihre
sexuelle Präferenz oder sexuelle Identität, bestimmte
Charaktermerkmale wie Risikoscheu/-Aversion, berufliche
Präferenzen usw. aufgrund biologischer Einflußfaktoren in
statistisch relevantem Ausmaß differiert, so daß z.B.
Frauen statistisch häufiger soziale Berufe wählen und
weniger Spaß an Ingenieurberufen haben.
Im englischen Sprachraum wird dies auch als "nature vs.
nurture"-Debatte bezeichnet.
Der Gender- (oder Radikal-) Feminismus behauptet, daß es
keinen derartigen relevanten biologischen Einfluß gibt,
sondern daß beobachtbare geschlechtsspezifische
Präferenzen, darunter sogar die persönliche
Geschlechtszugehörigkeit, sozial konstruiert, also
willkürlich und damit änderbar sind. Mann nennt dies auch
die "blank slate"-Hypothese, nach der der Mensch ein
unbeschriebenes Blatt Papier ist und Sprache, Werte,
Verhalten usw, dort ausschließlich kulturell
eingeschrieben werden.
Diese Auffassung bzw.
Ideologie wird auch als
Genderismus bezeichnet. D.h. jede einzelne Person
kann z.B. zu einer beliebigen gewünschten sexuellen
Orientierung oder beruflichen Präferenz hin erzogen
werden. Teilweise wird auch die Existenz biologischer
Geschlechter abgestritten, weil in seltenen
Ausnahmefällen, z.B. Intersexuelle (Zwitter), Personen
keinem der beiden normalen Geschlechter zugeordnet werden
können. Diese Auffassung ist aber ähnlich fragwürdig wie
die Aussage, Menschen hätten normalerweise nicht 5 Finder,
sondern beliebig viele, weil in Ausnahmefällen Personen
mit 4 oder 6 Fingern pro Hand geboren werden.
Daß das soziale Geschlecht einer Person völlig unabhängig
von ihrem biologischen Geschlecht ist, ist bei fast allen
Einzelpersonen so offensichtlich absurd, daß die
Genderismus-These z.T. nur statistisch
postuliert wird, d.h. im Einzelfall kann zwar ein
biologischer Einfluß vorhanden sein, aber es wird
postuliert, daß bei Männern und Frauen eigentlich
(sozusagen "von Natur aus") bestimmte biologische
Dispositionen statistisch gleich verteilt auftreten würden
und Abweichungen davon auf äußere Einflüsse zurückgehen.
Der Differenzfeminismus und alle bekannten Varianten des
Maskulismus behaupten das Gegenteil, also daß es einen
relevanten biologischen Einfluß geben kann bzw. sehr
wahrscheinlich gibt. Als Evidenz wird auf eine Vielzahl
von Forschungsergebnissen in der Verhaltensbiologie
(Zwillingsforschung, Vererblichkeiten von Talenten usw.)
verwiesen. Das berühmte Buch von Steven Pinker The Blank
Slate. The Modern Denial of Human Nature
stellt den Forschungsstand dazu sehr umfangreich dar.
Die Behauptung des Differenzfeminismus ist deutlich
weniger präzise als die des Genderfeminismus, weil das das
Ausmaß dieses Einflusses offen bleibt, und von daher viel
leichter mit Indizien zu unterstützen und somit weitaus
leichter plausibel zu begründen. Die die "blank
slate"-Hypothese steht vor dem großen Problem, daß sie mit
sehr vielen biologischen und medizinischen Erkenntnissen
nicht kompatibel ist und zu kaum beweisbaren Hilfsannahmen
greifen muß.
Beide Behauptungen sind prinzipiell nicht eindeutig
beweisbar bzw. widerlegbar, wie alle soziologischen
Theorien. Dies gilt auch für die leichter begründbare
Behauptung des Differenzfeminismus.
Ein Beispiel ist die Schlußfolgerung, daß Männer und Frauen statistisch gleichstarkes Interesse an allen Berufen haben und auch gleich gut dazu befähigt sind. Die in vielen Berufen auftretenden ungleichen Geschlechterverhältnisse weichen also von der ideologisch postulierten Gleichverteilung ab. Diese Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität wird als Beweis dafür gewertet, daß Frauen diskriminiert werden. Aus den unterstellten Diskriminierungen von Frauen wird in einem weiteren Schritt abgeleitet, kompensatorische rechtliche Diskriminierungen von Männern durch Frauenquoten einzurichten.
Ein Pseudo-Beweis
Der Genderfeminismus versucht teilweise, seine Behauptung
damit zu beweisen, daß er versucht, die
"Beweise" für Gegenbehauptung
des Differenzfeminismus zu widerlegen. Nehmen wir
zugunsten des Genderfeminismus an, daß ihm dies gelingt
(ob dies tatsächlich gelingt, spielt hier keine Rolle),
daß also der Differenzfeminismus seine Behauptung nicht
mit Indizien unterfüttern und damit auch nicht
aufrechterhalten kann.
Hieraus schlußfolgert der Genderfeminismus, seine eigene,
entgegengesetzte Behauptung sei richtig. Diese
Schlußfolgerung ist falsch, dieser bekannte logische
Fehlschluß wird als Argumentum ad ignorantiam bezeichnet.
Man erkennt den Denkfehler an einem simplen Beispiel:
- A behauptet, morgen werde das Wetter schön.
- B behauptet das Gegenteil, morgen werde das Wetter nicht schön.
- A weist B nach, daß der von B gelieferte Beweis
nicht ausreicht, Bs Behauptung zu beweisen, B seine Behauptung
also nicht beweisen kann.
Wir wissen nun also nicht, ob die Behauptung von B stimmt. (Es kann aber trotzdem sein, daß die B seine Behauptung mit einem anderen, diesmal richtigen Beweis, der ihm vorher nicht eingefallen ist, beweisen kann.)
Konkret im Beispiel: es ist also nicht bewiesen, daß das Wetter morgen schlecht sein wird. - Hieraus können wir aber nicht schlußfolgern, daß die gegenteilige Behauptung von A damit bewiesen wäre, daß also morgen das Wetter schön sein wird.
Konsequenzen
Wir können festhalten: Die Behauptung des
Genderfeminismus bzw. Genderismus, es gebe keine
biologische Faktoren, die ein unterschiedliches soziales
Verhalten von Männern und Frauen verursachen, ist
unbewiesen.
Die Korrektheit dieser Behauptung ist aber zentral für den
(politisch bei uns dominierenden) Genderfeminismus. Von
dieser Behauptung werden viele massive Eingriffe in den
Rechtsstaat abgeleitet.
Ein Beispiel ist die Schlußfolgerung, daß Männer und Frauen statistisch gleichstarkes Interesse an allen Berufen haben und auch gleich gut dazu befähigt sind. Die in vielen Berufen auftretenden ungleichen Geschlechterverhältnisse weichen also von der ideologisch postulierten Gleichverteilung ab. Diese Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität wird als Beweis dafür gewertet, daß Frauen diskriminiert werden. Aus den unterstellten Diskriminierungen von Frauen wird in einem weiteren Schritt abgeleitet, kompensatorische rechtliche Diskriminierungen von Männern durch Frauenquoten einzurichten.
Ergänzende Literatur
- Zusammenstellung von ca. 50 Originalquellen mit biologischen Begründungen zu Geschlechterunterschieden: http://allesevolution.wordpress.com/2013/05/08/ubersich ... hieden/
- David C. Geary: Male, Female: The Evolution of Human Sex Differences, Second Edition. APA Books, ISBN 978-1-4338-0682-7, 01.11.2009. https://www.apa.org/pubs/books/4318066
- Steven Pinker: The Blank Slate: The Modern Denial of Human
Nature. Penguin Books, 528 S., ISBN
978-0142003343, 2002. https://www.amazon.de/The-Blank-Slate-Modern-Denial/dp/0142003344
Zusammenstellung der wichtigsten Belege für die biologische Begründung der Geschlechterunterschiede aus Pinkers Buch
- Susan Pinker: Das Geschlechterparadox. Über begabte Mädchen,
schwierige Jungs und den wahren Unterschied zwischen
Männern und Frauen (Originaltitel: The Sexual Paradox.
Extreme Men, Gifted Women and the Real Gender Gap). DVA, 2008.
Aufbereitung und Verdichtung von rund 400 wissenschaflichen Originalpublikationen mit dem Gesamtresümee, daß Männer und Frauen signifikant verschiedene Talentverteilungen haben und biologische Dispositionen eine wesentliche Ursache des unterschiedlichen Sozialverhaltens sind.
- Johanna Uekermann: Die Dekonstruktion der Geschlechter und ihre politischen
Folgen. blog.jusos.de, 17.09.2012. https://web.archive.org/web/20130511173344/http://blog. ... -folgen
Große Teile des Genderfeminismus streiten vehement ab, daß es so etwas wie ein biologisches Geschlecht gibt. Dies ist eine extreme Version der These "Biologie spielt keine Rolle". In diesem Text stellt die neue Vorsitzende der Jusos dar, warum die Jusos für die "Die Dekonstruktion der Geschlechter" kämpfen. Mit Bezug auf Judith Butler gilt "auch das das biologische ... Geschlecht als gesellschaftlich konstruiert ... Die Einteilung in 'männlich' bzw. 'weiblich' keine natürliche, unausweichliche Einteilung, ... Und was konstruiert wurde kann folglich auch wieder dekonstruiert werden." Der Artikel diskutiert ferner den inneren Widerspruch, daß man weiterhin Schutzräume für Frauen und Frauenquoten fordert, obwohl man die natürliche Existenz von Geschlechtern bestreitet.
Falschaussage (theoretische Grundlagen) "Frauen
können alles."
Google findet "Ungefähr 72.100 Ergebnisse" bei der Suche
nach diesem Satz. Es handelt sich somit um einem Klassiker
unter den falschen bzw. nicht empirisch beweisbaren
Aussagen.
Die Aussage als solche ist hochgradig unscharf und nahezu
sinnfrei. Man kann sie als Replik auf nicht weniger
dümmliche Aussagen wie "Frauen können nicht einparken"
verstehen (die immerhin weniger vage sind, weil sie
wenigstens die Tätigkeit, um die es geht, genau benennen).
Das macht die Sache aber nicht besser und den Gehalt der
Aussage nicht klarer.
Zunächst einmal muß der Begriff "etwas können" ersetzt
werden durch "etwas erlernen können, also am Ende die
gewünschten intellektuellen und/oder körperlichen
Fähigkeiten aufweisen", denn von Natur aus können Menschen
nicht sehr viel. Noch genauer sollte es heißen "etwas mit
vertretbarem Arbeits- und Betreuungsaufwand erlernen
können". Unter dieser Annahme kann man einige ganze Reihe
von Versuchen durchführen zu erraten, was mit "Frauen
können alles" wirklich gemeint sein kann und die Aussage
in eine einigermaßen sinnvolle zu ändern:
Man kann die Aussage in diesem Kontext ggf. etwas präziser fassen in der Form: "Die statistische Verteilung von Talenten ist bei Jungen und Mädchen gleich. Die beobachteten statistischen Leistungsdifferenzen sind nur Auswirkungen sozialer Einflüsse." Diese Aussage ist unbewiesen bzw. nicht beweisbar und es gibt plausible Gegenbeispiele (s. z.B. BBC-Videos).
Ferner stellt sie die Argumentationslogik auf den Kopf: Wenn die sozialen Einflüsse tatsächlich derart dominieren, dann spielen die natürlichen Talente als Ausgangsgröße offenbar keine Rolle in den Lernprozessen. Dann kann man aber auch nicht vom Endergebnis auf diese Ausgangsgröße zurückschließen Die regelmäßige Interpretation der Aussage im Sinne der 1. Variante ist auch Ursache des vielbeklagten Überforderung, der sich Mädchen bzw. Frauen ausgesetzt sehen: Jede Frau bemerkt an sich selber, daß die ideologische Aussage "jede Frau kann alles" für sie nicht stimmen kann. Sofern sie sich nicht von der feministischen Ideologie emanzipiert und die Aussage nicht als falsch erkennt, führt sie die Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität auf persönliches Versagen zurück. Diese bei Frauen massenhaft auftretende Gefühl des Versagens und Überfordertseins ist einer der gesellschaftlich relevanten Kollateralschäden des Feminismus. Nachbemerkung: Die Aussage "Männer können alles" ist natürlich genausogroßer Unsinn. Allerdings haben Männer das Privileg, seit Jahrzehnten als das dümmere Geschlecht denunziert zu werden, was sie davor bewahrt, diese unsinnige Aussage ernst zu nehmen.
- "Jede Frau kann alles, also jede Tätigkeit
ausüben."
Offensichtlich falsch. - "Es gibt eine Frau (irgendwo auf dieser
Welt), die kann jede Tätigkeit ausüben."
Offensichtlich auch falsch. - "Zu jeder Tätigkeit findet man eine oder
mehrere Frauen, die diese Tätigkeit ausüben können."
Offensichtlich falsch, fliegen kann niemand. - "Zu jeder Tätigkeit, die wenigstens ein
Mann ausüben kann, findet man eine oder mehrere oder
gleich viele Frauen, die diese Tätigkeit auch gleich gut
ausüben können."
Unbewiesen bzw. offensichtlich falsch, einige Dutzend Männer, aber noch keine Frau haben die 100m in unter 10 Sekunden gelaufen. - "Die Aussage 'Frauen können nicht X' (für
X irgendeine Tätigkeit einsetzen) ist falsch."
Das stimmt, denn die auch dies ist eine vage, unbeweisbare Aussage, also in diesem Sinne falsch. Daraus kann man aber nicht folgern "Frauen können X bzw. alles". Aus einer falschen Aussage kann man prinzipiell gar nichts folgern. - "Man soll keine Vorurteile gegen Frauen
haben, die frauenuntypische Tätigkeiten ausüben (wollen),
und ihnen das nicht miesmachen oder sie entmutigen."
Mit dieser Aussage sind auch eingefleischte Maskulisten einverstanden, nur hat sie mit "Frauen können alles" praktisch nichts mehr gemeinsam.
Man kann die Aussage in diesem Kontext ggf. etwas präziser fassen in der Form: "Die statistische Verteilung von Talenten ist bei Jungen und Mädchen gleich. Die beobachteten statistischen Leistungsdifferenzen sind nur Auswirkungen sozialer Einflüsse." Diese Aussage ist unbewiesen bzw. nicht beweisbar und es gibt plausible Gegenbeispiele (s. z.B. BBC-Videos).
Ferner stellt sie die Argumentationslogik auf den Kopf: Wenn die sozialen Einflüsse tatsächlich derart dominieren, dann spielen die natürlichen Talente als Ausgangsgröße offenbar keine Rolle in den Lernprozessen. Dann kann man aber auch nicht vom Endergebnis auf diese Ausgangsgröße zurückschließen Die regelmäßige Interpretation der Aussage im Sinne der 1. Variante ist auch Ursache des vielbeklagten Überforderung, der sich Mädchen bzw. Frauen ausgesetzt sehen: Jede Frau bemerkt an sich selber, daß die ideologische Aussage "jede Frau kann alles" für sie nicht stimmen kann. Sofern sie sich nicht von der feministischen Ideologie emanzipiert und die Aussage nicht als falsch erkennt, führt sie die Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität auf persönliches Versagen zurück. Diese bei Frauen massenhaft auftretende Gefühl des Versagens und Überfordertseins ist einer der gesellschaftlich relevanten Kollateralschäden des Feminismus. Nachbemerkung: Die Aussage "Männer können alles" ist natürlich genausogroßer Unsinn. Allerdings haben Männer das Privileg, seit Jahrzehnten als das dümmere Geschlecht denunziert zu werden, was sie davor bewahrt, diese unsinnige Aussage ernst zu nehmen.